Dass es im Zuge dessen auch zu polizeilichem Eingreifen kam, will Fritz nicht überbewertet wissen: „Das ist doch normal, dass sich 3.000 mitgereiste Fans nicht gleich so einfach besänftigen lassen. Sie sind richtig sauer und enttäuscht." Mittelfeldspieler Zlatko Junuzovic fand das Eingreifen der Polizei sogar etwas übertrieben: „Sie wollten doch alle nur reden, auch die zwei, die über den Zaun gekommen sind. Durch die Polizei wurde es dann etwas tumultartig, aber am Ende blieb es friedlich. Den Frust der Fans kann ich nachvollziehen, weil ich genau so aufgebracht über diese Niederlage bin. Hier darfst du nicht verlieren. Das ist blamabel und unerklärlich zugleich."
Die emotionalsten Worte fand Torhüter Sebastian Mielitz: „Bei den Fans können wir uns heute nur entschuldigen. Ich kann die Reaktionen verstehen, sie wollten ihre Wut loswerden. Ich bin sofort hingegangen und habe allen Einblick in meinen Gemütszustand gegeben, erzählt wie es in mir aussieht. Da gab es Parallelen zu den Anhängern. Auch wenn ich finde, dass so ein Austausch einen gewissen Rahmen wahren sollte. Über den Zaun zu klettern halte ich für zu viel des Guten."
Farbe bekennen wollen die Profis auch in der kommenden Woche bei der Trainingsarbeit. Um den eigentlich freien Montag haben sie sich mit dieser Leistung schon mal gebracht. Cheftrainer Robin Dutt lädt stattdessen um 15.30 Uhr ins Weser-Stadion ein: „Das hat nichts mit Straftraining zu tun, aber ich glaube, es wäre das falsche Zeichen sich jetzt in alle Richtungen zu zerstreuen. Wichtiger ist es, dass wir uns zusammensetzen, austauschen und analysieren. Das ist ein wichtiges Zeichen nach innen und nach außen. Wir müssen zu dieser Leistung stehen und zeigen, dass wir das nicht auf die leichte Schulter nehmen." Aller Voraussicht wird Dutt sein Team mit einer Videoanalyse der Partie quälen: „Es könnte sein, dass wir uns die Partie noch mal in ein paar entscheidenden Szenen ansehen. Ich werde sie mir auf jeden Fall auch noch mal ohne Emotionen morgen früh komplett anschauen."