Diese zwei Minuten Nachspielzeit zerrten richtig an den Nerven. Als Schiedsrichter Manuel Gräfe schließlich abpfiff, fielen 40.000 Steine von den Herzen der Werder-Fans! Werder bleibt in der Liga!
Diese zwei Minuten Nachspielzeit zerrten richtig an den Nerven. Als Schiedsrichter Manuel Gräfe schließlich abpfiff, fielen 40.000 Steine von den Herzen der Werder-Fans! Werder bleibt in der Liga!
Der Punkt gegen Frankfurt war der Punkt in die Erstklassigkeit! Die Anspannung entwich in minutenlangen Jubel- und Dankesszenen. Selten haben die Werder-Profis ein Spruchband für ihre Anhänger mit größerer Überzeugung durch die Arena getragen wie am Samstagnachmittag. „Allez Gänsehaut! Danke an die geilsten Fans der Welt", stand auf dem Banner, das lange vor allen Tribünen präsentiert wurde, bevor Fritz, Hunt, Yildirim, De Bruyne & Co. noch eine Ehrenrunde drehten und sich dann noch einzeln per Handschlag in der Ostkurve bedankten.
„Der Moment gehört einfach nur der Erleichterung und die ist sehr groß. Heute gilt unser Dank unseren fantastischen Fans und jedem einzelnen Mitarbeiter des Vereins, die uns in den letzten Wochen den Rücken gestärkt haben", schwärmte Sebastian Prödl und fügte an: „Es gibt so viele Beispiele, bei denen Mannschaften im Abstiegskampf auch ihre Fans verloren haben. Doch bei uns gibt's das Gefühl, dass wir welche dazugewonnen haben. Auf jeden Fall waren die Fans in dieser Saison besser als wir." Zustimmung erhielt der Österreicher von seinem belgischen Teamkollegen Kevin De Bruyne: „Heute müssen wir nicht über das Spiel sprechen, heute interessiert nur der Klassenerhalt. Es war beeindruckend, wie die Fans mit an einem Strang gezogen haben."
Auch Sebastian Mielitz stimmte in das Loblied mit ein: „Das ist alles schwer zu beschreiben. Wir hatten eine große Last zu tragen, die heute von uns allen abgefallen ist. Ich habe mich noch nie so sehr über ein 1:1 gefreut wie heute. Wir waren uns der prekären Situation bewusst, aber mit diesen tollen Fans im Rücken hat das super geklappt. Die haben heute wieder Phänomenales geleistet. Wir sind in den letzten Wochen so eng zusammengerückt, und heute stand so viel auf dem Spiel. Ich möchte allen für diesen unglaublichen Einsatz ein Kompliment aussprechen."
Das ließ sich auch die sportliche Leitung nicht nehmen. „Die Fans waren eine große Einheit mit der Mannschaft. Das war einmalig und der Schlüssel für den Verbleib in der Liga. Wir sind hier eine große Familie, das schätze ich sehr. Genau deshalb bin ich hier her gekommen."
Wie in der Vorwoche begann Cheftrainer Thomas Schaaf die offizielle Pressekonferenz mit Dankesworten an die Fans: „Fantastisch! Bemerkenswert! Außergewöhnlich! Unsere Fans haben einen wichtigen Impuls gegeben. Die Bremer können stolz auf sich sein, sie haben sich für ihren Aufwand selbst ein Geschenk gemacht." So überschwänglich das Loblied auf die Anhänger war, so zurückhaltend gab sich Schaaf selbst. „Ich war davon ausgegangen, dass wir über die volle Distanz gehen müssen, aber den Klassenerhalt am Ende sichern werden. Es ist schön, dass wir jetzt vorher die Entscheidung haben. Aber ich wüsste keine Begründung, warum ich jetzt wie ein Rumpelstilzchen rumrennen sollte."
Aus dem Weser-Stadion berichteten Michael Rudolph, Timo Volkmann, Dominik Kupilas und Marcel Schmidt.