Mit Elia und Arnautovic hätte man sogar zwei Profis, die in so einer Flügelzange schon mal zusammengespielt haben. Beim FC Twente Enschede agierten sie vor ein paar Jahren exakt in dieser Konstellation. Weshalb Arnautovic die momentane Entwicklung freut: „Damals bin ich immer über die Außen gekommen und aus der Nationalmannschaft kenne ich die Position auch ganz gut", macht der Österreicher seine Vorliebe deutlich, räumt aber ganz werder-like ein: „Aber ich habe jetzt in Bremen auch zwei Jahre lang ganz vorn gespielt und kann das auch ganz gut. Ich bin gespannt, welche taktische Formation sich durchsetzen wird."
Zu Vor- und Nachteilen der Systeme sagte Arnautovic: „In der Zentrale kämpfst du als Stürmer meist gegen zwei Verteidiger, wenn du über die Außen kommst, hast du mehr Raum und mehr Eines-gegen-eins-Situationen, dann ist alles nicht so eng." Auch einer der möglichen Spielmacher im neuen System sieht die Veränderungen mit großer Neugier: Mehmet Ekici. „Ja, das ist schon auffällig, dass wir jetzt sehr viel testen und ausprobieren, aber man sollte auch nichts überbewerten, denn wir sind jetzt vier Tage im Training und nicht schon vier Wochen. Die Zeit wird zeigen, auf welches System es hinausläuft. Beim 4-2-3-1 hättest du in der Offensive mehr Anspielmöglichkeiten, weil die Außen immer besetzt sind, das könnte positiv sein. Aber es steht auch fest: Wenn unser Team in Form ist, können wir alle Systeme spielen."
Das ist sie wieder die Aussage, die Thomas Schaaf freuen wird: Das Ziel, größtmögliche Flexibilität zu erreichen. Die besondere Herausforderung sieht der Cheftrainer darin, dass er „nicht auf Erfahrungswerte der Vorjahre" zurückgreifen kann. „Deshalb müssen wir an der einen oder anderen Stelle noch mehr darauf achten, wie es am besten zusammenpasst." Mit welchem Spielsystem die Grün-Weißen am 24.08.2012 tatsächlich in die Saison starten, weiß der Cheftrainer deshalb noch nicht.
von Norderney berichten Dominik Kupilas und Michael Rudolph