Kapitän Clemens Fritz hat zum Ende des Trainingslagers die Teamkollegen zu mehr Verantwortung für die Mannschaft aufgerufen. Der 31-Jährige lobte zwar die gute Stimmung auf Norderney, mahnte aber auch an, diesen Eindruck nicht überzubewerten.
Kapitän Clemens Fritz hat zum Ende des Trainingslagers die Teamkollegen zu mehr Verantwortung für die Mannschaft aufgerufen. Der 31-Jährige lobte zwar die gute Stimmung auf Norderney, mahnte aber auch an, diesen Eindruck nicht überzubewerten.
„Wir sind erst wenige Tage zusammen, die Vorbereitung ist noch frisch, da muss sich dieser Eindruck erst noch bestätigen. Jetzt lässt es sich nur schwer sagen, wo die Reise hingeht. Wir haben uns im letzten Jahr mit dem ersten Teil des Umbruchs schwer getan, jetzt stehen wir wieder vor der Herausforderung als Team zusammenzufinden. Das wird noch ein schweres Stück Arbeit. Jetzt ist es noch zu früh für Prognosen in dieser Hinsicht."
Fritz, der älteste Feldspieler eines weiter verjüngten Werder-Teams, nimmt dabei alle Altersgruppen der Mannschaft in die Pflicht. „Die Jungen müssen wissen, was von ihnen erwartet wird. Sie haben im Vergleich zum Vorjahr mehr Erfahrung, sie sind einen Schritt weiter. Ich traue jedem einzelnen von ihnen zu, zum Aufsteiger der Saison zu werden, aber für jeden gilt auch, dass er noch viel Luft nach oben hat. Um dieses Potenzial abzurufen, müssen wir Ältere sie unterstützen. Persönliche Eitelkeiten haben keinen Platz bei uns. Gerade in Zeiten des Umbruchs müssen wir verstärkt über das Kollektiv kommen", so Fritz in einem leidenschaftlichen Plädoyer.
Spieler wie Aaron Hunt, aber auch Sokratis und Naldo oder sich selbst sieht Fritz in der Pflicht voranzugehen. „Ein Aaron Hunt wird diesen Anspruch an sich selbst stellen. Er bringt alles mit, um auf und neben dem Platz noch mehr zu tun. Ich traue ihm das zu." Vor allem auch neben dem Platz will Fritz mit den Kollegen wieder mehr gemeinsame Aktionen initiieren. „In der vergangenen Saison war es nicht so, dass wir uns nicht riechen konnten, aber es waren doch einige nicht auf das Wesentliche fokussiert. Vertragsangelegenheiten oder Verletzungen oder was auch immer haben vielleicht einige abgelenkt. In diesem Jahr werde wir sicher die ersten gemeinsamen Aktionen außerhalb des Platzes noch vor dem Bundesligastart durchführen", so Fritz.
Trotz seiner mahnenden Worte geht Fritz aber ebenfalls optimistisch in die kommenden Wochen. „In der Tat sind die ersten Anzeichen positiv. Auf Norderney konnte man erkennen, dass es bei uns menschlich stimmt, alle ziehen mit und die Neuen sind sehr offene Typen. Mitarbeit und Engagement stimmen. Das sind gute Voraussetzungen, optimale Leistungen zu erarbeiten."
Von Norderney berichten Michael Rudolph und Dominik Kupilas