Sie sind bereits seit einem Jahr Ersatzkandidat für den Aufsichtsrat gewesen. Haben Sie in dieser Zeit schon erste Erfahrungen sammeln können?
Marco Bode: "Ich habe seit meinem Karriereende viele Firmen aus unterschiedlichen Branchen kennengelernt, so verschiedene Erfahrungen gesammelt und gesehen, wie ein Unternehmen funktioniert - auch außerhalb des Sports. Ersatzkandidat für den Aufsichtsrat zu sein, ist aber nur eine Warteposition. Ich habe deshalb bisher noch an keiner Sitzung teilgenommen, noch nicht in dieses Amt reinschnuppern können."
Auf der Mitgliederversammlung wurde heute erstmals seit sieben Jahren kein Überschuss, sondern ein Fehlbetrag in Höhe von 13,9 Millionen Euro verkündet. Eine besondere Herausforderung in dieser Situation zu starten?
Marco Bode: "Es ist sowohl sportlich, als auch wirtschaftlich eine herausfordernde Situation. Im Rahmen meiner Rolle werde ich zukünftig meine Meinung sagen und meine Gedanken einbringen. Unser großes Ziel muss es sein, uns wirtschaftlich solide und sportlich ambitioniert aufzustellen. Es gilt die richtigen Konzepte und Lösungsansätze dafür zu finden."
Im Vorfeld der Wahl wurden Stimmen laut, die sich frischen Wind im Aufsichtsrat wünschten, sprich Mitglieder, die nicht aus der Werder-Familie stammen. Was sagen Sie dazu?
Marco Bode: "Ich weiß, dass es diese Stimmen gab, auch im Hinblick auf meine Person, weil ich Werderaner bin. Das kann ich auch nicht entkräften, aber mir war schon immer wichtig, dass ich frei und unabhängig bin und es kann nicht darum gehen, alles auf den Kopf zu stellen."
Und wo wollen Sie den Hebel ansetzen, wie gehen Sie die Aufgabe an?
Marco Bode: "Wir haben keine operativen Aufgaben, da wird das Kontrollgremium der Geschäftsführung sind, werden aber auch beratend tätig sein. Ich halte sehr viel davon, Entscheidungen im Team zu besprechen und Dinge gemeinsam zu beschließen. Darüber hinaus werde ich versuchen einen engen Draht zur Geschäftsführung zu halten und als weitere Meinung zur Verfügung zu stehen. Die größte Herausforderung wird es sein, die leichte finanzielle Schieflage wieder in den Griff zu bekommen."
Von der Mitgliederversammlung berichten Dominik Kupilas, Michael Rudolph und Yannik Cischinsky