Was sportlich mit dem Team machbar ist, formuliert zum Vorbereitungsauftakt Cheftrainer Thomas Schaaf, der seine Ziele klar formulierte, obwohl er nicht unbedingt ein Fan von Rankings und Zahlenspielen ist. „Unsere Ansprüche bleiben hoch. Sicher wollen wir wieder um die internationalen Plätze mitspielen.
Aber Ziele sind für uns auch, mehr aus den Spielern herauszuholen, sie konstanter auf hohes Niveau zu führen." Der Coach hat dabei neue und bekannte Gesichter gleichermaßen im Blick. „Wir haben hier auch noch Spieler, die wir noch gar nicht richtig gesehen haben. Mehmet Ekici ist gesundheitlich oft zurückgeworfen worden, aber er hat das nun alles abgelegt. Er kann durchstarten, eine Marke setzen. Aber das gilt auch für andere", unterstreicht Schaaf. Der türkische Nationalspieler bestätigte die Schaaf-Aussagen. „Ja, ich bin voll belastbar. Das individuelle Training im Juni hat voll gefruchtet. Ich habe mir viel vorgenommen", so Werders neue „Nummer 10", der den Konkurrenzkampf im Mittelfeld anheizen will.
Der Wettbewerbsdruck wird in allen Mannschaftsteilen steigen. Allein schon die ehrgeizigen Neuzugänge werden dafür sorgen. Innenverteidiger Assani Lukimya dazu: „Klar, das wird sportlich hart, aber ich will mich hier durchsetzen. Der Trainer hat mir gesagt, dass hier keiner mit einer Stammplatzgarantie her kommt. Jeder muss sich beweisen, das gilt auch für mich. Ich habe es in der Hand." Teamkollege Naldo sprüht ebenso vor Ehrgeiz: „Mein Knie ist absolut wieder hergestellt. Ich will spielen. Am liebsten würde ich vorn 15 Tore machen und hinten alle Gegentreffer verhindern."
Auch im Angriff herrscht Zuversicht. Nils Petersen, der das neue Auswärtstrikot als erster überstreifen durfte, sieht gute Perspektiven im Team: „Ich bin sehr gut aufgenommen worden. Wir sind ja ungefähr alle ein Alter, haben die gleichen Hobbys. Und es sind alle fit. Keiner hat den Laktattest abgebrochen. Das ist ein gutes Zeichen." Starke Signale sendete auch Petersen am Nachmittag. Er schoss im Trainingsspiel das erste Tor der neuen Saison und bereitete das zweite von Arnautovic vor. „Das hat richtig Spaß gemacht, selbst solche Tore geben einem ein gutes Gefühl."
Von Michael Rudolph und Dominik Kupilas