Über Details, die Thomas Schaaf von Otto Rehhagel für seine Arbeit übernommen hat:
"Ich bin nicht der Typ, der andere Menschen in Dinge einteilt, die er gut oder schlecht macht. Und dann übernimmt man die Guten. Man schaut sich eher Situationen an und nimmt die Erfahrung mit, wie sie gelöst worden sind. So etwas läuft vielleicht sogar eher im Unterbewusstsein ab. Aber keine Frage, wenn man 14 Jahre zusammenarbeitet, dann wird man auch geprägt. Man muss mit offenen Augen durchs Leben gehen und schauen, welche Momente es gibt, die einen für die eigene Arbeit helfen. Das heißt aber auch nicht immer, dass man eine ähnliche Situation auch auf die gleiche Weise lösen wird."
Über die Trainerarbeit mit 73 Jahren:
"Erstmal mache ich mir keine Gedanken, weil ich immer noch ein anderes Alter habe. Aber es wird auch nicht mein Anspruch werden, in diesem Bereich einen Rekord aufzustellen. Wenn sie mich heute fragen, antworte ich: Ich glaube nicht, dass ich das mit 73 Jahren noch ausüben werde."
Über die Power von Otto Rehhagel:
"Jeder kann sicher sein, dass Otto absolut davon überzeugt ist, dass er die Aufgabe erfolgreich lösen wird, wenn er sie angenommen hat. Das war auf all seinen Stationen so. Seine Maxime ist der Erfolg."
Über die Lage in Berlin, die Otto Rehhagel vorgefunden hat:
"Das ist eine sehr schwere Frage, weil wir nicht vor Ort sind und nicht wissen, was im Alltag abläuft. Ich frage mich auch immer bei manchem Journalisten, der sein Urteil über Werder abgibt, auf welche Eindrücke er seine Einschätzung stützt. Viele sind nicht täglich dabei. Deswegen nur ganz kurz dazu: Die Erwartungen waren in Berlin groß, man wollte sich so etablieren, dass man mit dem Abstieg nichts zu tun hat. Jetzt ist man trotzdem in so eine Situation reingerutscht. Alle Beteiligten arbeiten jetzt daran, da wieder rauszukommen. Sie hatten zuletzt ihr angestammtes Mittelfeld nicht zur Verfügung. Ottl fehlte und jetzt Niemeyer. So etwas hindert, gewisse Dinge umzusetzen. Die Trainerwechsel und damit einhergehende Veränderungen sind natürlich nicht förderlich, dass sich Automatismen im Spiel einstellen."
Über die Stärke der Berliner:
"In Berlin wird es ab sofort keine Unterschiede mehr geben, ob sie gegen ein Team von oben oder aus den unteren Regionen der Tabelle spielen. In Berlin wissen alle, dass es jetzt darum geht, alles abzurufen, alles zu geben, um den Trend zu verändern. Uns ist klar, dass uns eine Mannschaft gegenüberstehen wird, die vielleicht nicht vor Selbstvertrauen strotzt, aber die hochmotiviert ins Spiel geht."
Über den „magischen Ort" Berlin für die Trainer Rehhagel und Schaaf:
"Einserseits ist es ein ganz normales Bundesligaspiel. Aber es stimmt, wir beide haben unglaublich viele Erlebnisse in Berlin gehabt. Da denke ich zum Beispiel an die Pokalendspiele, die wir dort erlebt haben. Aber ich denke auch an die großen Hallenturniere, die es früher noch in der Deutschlandhalle gab. Wir hatten viele außergewöhnliche Spiele in Berlin, dort haben wir zum Beispiel auch mit einem 2:1-Sieg unseren Wiederaufstieg in die erste Liga klar gemacht."
Über die Unterstützung der Werder-Fans in Berlin:
"Wir freuen uns, dass wir in diesem Jahr wieder in Berlin antreten dürfen, weil wir in der ganze Region unheimlich viele Werder-Fans haben. Wir können uns dort immer sehr großer Begeisterung und großer Unterstützung sicher sein. Es ist immer lohnenswert für ein Werder-Team nach Berlin zu fahren."
Warum Claudio Pizarro der Werder-Profi ist, der gegen Berlin am häufigsten trifft:
"Das schöne für mich als Trainer ist, dass Claudio eigentlich gegen jeden Club diese Quote hat. Er macht einfach sehr viele Tore. Wir freuen uns, dass er so torgefährlich ist, dass wir so einen außergewöhnlichen Spieler haben. Das hat aber weniger etwas mit Berlin zu tun."
Notiert von Michael Rudolph