Der Sieg gegen den FC Augsburg war zum Greifen nah, doch der Last-Minute-Treffer von Augsburg-Kapitän Paul Verhaegh machte allen Grün-Weißen einen dicken Strich durch die 3-Punkte-Rechnung. „Wir sind alle sehr traurig. Wir wollten unbedingt drei Punkte holen, das ist uns am Ende nicht gelungen", so ein sichtlich enttäuschter Thomas Schaaf. „Bei den Jungs hat man direkt nach dem Schlusspfiff auf dem Platz gesehen, dass sie enttäuscht sind über das Ergebnis und verärgert über den späten Ausgleichstreffer, den wir aber hätten verhindern können. Da haben wir uns nicht gut angestellt."

Der Spielverlauf:

Thomas Schaaf:

"Wir haben in der ersten Halbzeit nicht gut gespielt. Da waren wir zu sehr mit uns selber beschäftigt und es war viel Sand im Getriebe. Man hat gemerkt, dass die vielen Umstellungen, die wir vornehmen mussten, Zeit brauchen. Aber das ist nachzuvollziehen und einfach der Situation geschuldet. In der Halbzeit haben wir die Spieler nochmal gestärkt, an ihre eigenen Fähigkeiten zu glauben und sie vor allem auch mal rauszulassen."

"Nach der Pause war die Leistung dann sehr gut. Da waren wir selbstbewusst, engagiert, richtig drin in unseren Situationen, und die Mannschaft hat uns alle mitgerissen. Es ist klasse zu sehen, wie jeder einzelne seinen Aufgaben nachgegangen ist und dass sich die Mannschaft nicht kampflos dem Schicksal ergibt, sondern sich wehrt und alles einsetzt. Deshalb ist es sehr schade, dass wir am Ende nicht mehr mitgenommen haben."

Klaus Allofs:

„In der ersten Halbzeit haben wir Probleme gehabt zu unserem Spiel zu finden. Im zweiten Durchgang hat diese junge Mannschaft auch dank der tollen Unterstützung der Fans sensationell gekämpft, hat verdient den Führungstreffer erzielt und einige gute Möglichkeiten erspielt."

Tom Trybull:

„In der ersten Halbzeit hatten wir ein paar Probleme, ins Spiel zu finden. Wir sind dann besser zurechtgekommen, haben mehr Gas gegeben und so verdient die Führung erzielt. Das Gegentor ist sehr bitter für uns und die Zuschauer."

Clemens Fritz:

„Wir haben heute schwer ins Spiel gefunden. Der Trainer hat dann aber in der Halbzeit die richtigen Worte gefunden. Nach der Pause sind wir viel besser in die freien Räume reingekommen und haben ordentlich Druck gemacht. Da müssen wir direkt das 2:0 nachlegen."

Die Personalsituation:

Klaus Allofs:

"Wenn man am Tag vorher eine Verletzten-Liste machen kann und mit den Spielern, die da drauf stehen, eine sehr gut Mannschaft zusammen bekommt, dann weiß man schon, wie schwer es wird. Die Mannschaft hat aber trotz der vielen Ausfälle toll gekämpft und alles gegeben. Aber es ist auch klar, dass man zwölf Ausfälle durch eine enorme Lauf- und Kampfbereitschaft mal ausgleichen kann, dass wir aber alle Spieler brauchen, um unsere Ziele zu erreichen.

Sokratis:

"Schauen sie sich den FC Barcelona an. Wenn die Spanier auf zehn oder elf Spieler verzichten müssten, die auch schon länger in der Startelf bei ihnen gespielt haben, dann hätten sie auch enorme Probleme. Die nächsten Spiele werden sehr schwer. Die Europa League hat für uns große Bedeutung. Aber so ist sie in Gefahr."

Florian Hartherz:

"Wir haben so zum ersten Mal zusammengespielt. Nach den Problemen am Anfang haben wir das in der zweiten Hälfte gut gemacht. Ein Lob an alle Teamkollegen. Diese zweite Halbzeit gibt uns Mut für die nächsten Wochen. "

Die kommenden Aufgaben:

Klaus Allofs:

"Es ist mir sch...egal, wie die Konkurrenz gespielt hat, diese drei Punkte hätten wir gut gebrauchen können. Dieses Unentschieden ärgert mich gewaltig. Es wird immer schwerer, andere rücken von hinten nach. Wir müssen jetzt unbedingt punkten."

Florian Hartherz:

"Das ist heute kein schwerer Rückschlag. Wir haben zwei Punkte verloren, aber auch einiges mitgenommen. Gegen Mainz geben wir wieder 100 Prozent. Wir sind zwar jung, aber wir sind alle positiv, sind alle guter Hoffnung, streben alle dem gleichen Ziel nach. Und die älteren Spieler führen uns sehr gut."

Clemens Fritz:

„Die Tabellensituation hat sich nicht verändert, aber wir hätten heute unser Polster ausbauen können. Wir haben nächste Woche wieder ein Heimspiel gegen Mainz, müssen jetzt schnell nach vorne schauen und die nächsten Punkte holen.

Aus dem Weser-Stadion berichten Dominik Kupilas, Michael Rudolph und Timo Volkmann