Im zweiten Durchgang litt der Spielfluss wie so oft unter den Wechselspielen der Vorbereitung. Marin setzte in der 49. Minute mit einem tollen Dribbling, das erst von Torhüter Rickert gestoppt wurde, zwar ein erstes Ausrufezeichen, doch danach folgte eine ruhigere Phase. Werder leistete sich zu viele leichte Abspielfehler, die Gäste wussten sie nicht zu nutzen, spielten zu umständlich. Florian Trinks probierte es nach einer Stunde aus dem Hinterhalt, doch sonst taten sich beide Mannschaften nun richtig schwer. Auf den Rängen schwappte dennoch die Laola von Tribüne zu Tribüne.
Vielleicht auch dadurch motiviert, boten die Teams in der Schlussphase noch einmal gute Unterhaltung. Die Erfurter belohnten sich für einen mutigen Auftritt mit dem Ausgleich, als der kurz zuvor eingewechselte Paradies nach einer Flanke schneller schaltete als der in der Defensive eingesetzte Schindler und aus kurzer Distanz ins Tor köpfte (83.). Doch Schindler verzagte nicht und erzielte nur zwei Minuten später auf der anderen Seite des Platzes den Siegtreffer. Nach einer Ecke von Hunt verlängerte Markus Rosenberg mit dem Kopf, so dass Schindler in der Zentrale mit einem überlegten Volleyschuss abschließen konnte .
Clemens Fritz' Fazit nach dem Auftritt in der Heimat hörte sich in der Mixed-Zone so an: „Wir haben die Vorgaben nicht umsetzen können, es gibt noch einiges zu tun. Wir sind aber auch auf einen guten Gegner getroffen, der trotz vieler Neuzugänge ein gutes Spiel gemacht hat. Für die Zuschauer waren es perfekte Bedingungen, wir Spieler hätten es uns sicher auch ein paar Grade kälter gewünscht." Dass er in der zweiten Hälfte ausgewechselt wurde, wurmte ihn deshalb nicht. „Wir haben zwei Wochen intensiver Vorbereitung hinter uns und schon in zwei Tagen gegen Chemnitz wieder eine Partie, da muss man sich die Kräfte gut einteilen."
Aus Erfurt berichten Michael Rudolph und Dominik Kupilas