Dass die Verletzung während der 90 Minuten tatsächlich kein Thema war, machte Prödl deutlich. „Ich habe mir die Szene nicht im Fernsehen angeschaut und dabei wird es auch bleiben. Ich versuche die Situation bestmöglich auszublenden, sonst gäbe es viel zu viele negative Szenen, die mich hemmen würden. So blicke ich optimistisch in die Zukunft", erklärte der österreichische Nationalspieler, der von den anwesenden Journalisten nicht zuletzt wegen seines ansehnlichen Treffers zum zwischenzeitlichen 2:0 zum TARGOBANK „Man of the Match" gewählt wurde.
Das Tor war für Prödl das i-Tüpfelchen auf einen rundum erfolgreichen Tag. „Der Ball von Memo kam überragend, ich musste nur noch einnicken. Das war ein sehr emotionaler Augenblick, eine Befreiung. In einigen Jahren werde ich sicher darüber schmunzeln, dass der Fußball solche Geschichten schreibt, aber jetzt muss ich das erst mal verdauen und weiter an mir arbeiten." Dass er nach dem Kopfballtreffer in die Arme von Fitnesstrainer Yann-Benjamin Kugel stürmte, war ein „kleines Dankeschön. Benni hat mich sehr gut betreut und mich wieder fit gemacht. Ich war selber überrascht, dass ich schon wieder so fit war, aber ab der 80. Minute wurde ich dann müde. Mein Dank gilt aber auch Dr. Francois Lanners, meinem Operateur, und natürlich auch meiner Familie, meiner Freundin und Freunden, die an mich geglaubt haben."
Glauben tut Prödl auch fest an das Erreichen des internationalen Wettbewerbs. „Das waren sehr wichtige Punkte, durch die wir den Vorsprung auf Hannover ausgebaut haben. Wir wissen aber auch, dass wir in der ersten halben Stunde zu viele Chancen zugelassen haben und müssen daher für die kommenden Wochen gewarnt sein." Heute wird Prödl aber noch den Tag genießen.
Aus dem Weser-Stadion berichten Dominik Kupilas, Michael Rudolph und Timo Volkmann