Normalerweise lässt sich Cheftrainer Thomas Schaaf nicht in die Karten schauen. Doch vor dem Wolfsburg-Spiel legte er ein Teil seines Blattes offen. Im Mittelfeld muss Schaaf das Spiel ohne Buben machen, denn Marko Marin fällt aus.
Normalerweise lässt sich Cheftrainer Thomas Schaaf nicht in die Karten schauen. Doch vor dem Wolfsburg-Spiel legte er ein Teil seines Blattes offen. Im Mittelfeld muss Schaaf das Spiel ohne Buben machen, denn Marko Marin fällt aus.
"Es hat sich eine neue Verletzung bei ihm eingestellt, er laboriert an muskulären Problemen im Beckenbereich, also an den Abduktoren und Adduktoren. Das könnte bis zur nächsten Woche dauern."
Der Trainer muss mindestens für das Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg die Karten neu sortieren. Denn mit Marin, dem rot-gesperrten Aaron Hunt und dem an einer Bauchmuskelzerrung leidenden Mehmet Ekici fallen gleich drei zentrale, offensive Mittelfeldspieler aus. "Das ist ja bei uns nichts Neues, dass wir Situationen haben, in denen ein Spieler ausfällt und dann noch zwei, drei Spieler auf der gleichen Position nachziehen", so Schaaf.
Doch der dienstälteste Bundesligatrainer wird sich deswegen von seinen Zielen nicht abbringen lassen. "Es sind noch sechs Punkte zu vergeben und die wollen wir nach Möglichkeit haben", so Schaaf, der längst damit begonnen hat die Mittelfeldtrümpfe neu zu stecken. "Wir haben einen Florian Trinks, der in den letzten Wochen zu seiner Sicherheit gefunden hat. Dieser Formanstieg ist die Belohnung dafür, dass er sich nie hängen ließ. Er war schon am Saisonbeginn sehr aktiv, aber es ist ihm nicht viel gelungen. Er hatte zu viele Aktionen ohne Wirkung, sein Engagement ist zu oft verpufft. Aber er hat nie aufgegeben und ist jetzt soweit, dass sein Spiel strukturierter ist, dass es besser passt", so Schaaf über den 21-Jährigen.
Doch Werder hat noch andere Optionen im Ärmel. Claudio Pizarro auf der Spielmacher-Position ist eine davon. Schaaf bestätigt: "Natürlich werden wir aufgrund dieser personellen Lage möglichst viele Dinge in Betracht ziehen. Claudio besitzt eine hohe Spielintelligenz, hat schon bewiesen, dass er auch auf anderen Positionen klarkommt. Die erste Option ist das aber für uns nicht."
Bleibt noch Wesley! Der Brasilianer, der sich in diesem Herbst schwertat bei den Grün-Weißen Fuß zu fassen und zuletzt sogar einige Male nicht im Kader stand. "Klar, er gehört auch ins Mittelfeld und damit zu den Optionen. Wir werden sehen, welche Lösung, den bestmöglichen Auftritt verspricht", so Schaaf, der noch bis Samstag Zeit hat, die Karten im Mittelfeld bestmöglich auszureizen.
Nahezu sicher dabei dürften Clemens Fritz und Philipp Bargfrede sein, die gespannt sind, wie die Aufstellung lauten wird: "Das ist für alle, die zuletzt nicht so oft spielen konnte eine gute Möglichkeit sich zu zeigen. Wir alle wollen wieder unsere Heimstärke zeigen, dafür muss hinten alles dicht sein, in der Offensive sind wir trotz allem so gut besetzt, dass ich mir keine Sorgen mache. Wir müssen uns dass wiederholen, was wir in München liegengelassen haben."
von Michael Rudolph