Wirst du denn bei dir im Dorf als der Fußball-Profi erkannt?
Sebastian Mielitz: "Nein, weil ich nicht durchs Dorf gehe. Das macht keinen Sinn, da triffst du niemanden."
Vor zwei Jahren hast du in Bremen Abitur gemacht. War es eine schwierige Zeit für dich, diese Doppelbelastung durchzustehen.
Sebastian Mielitz: "Überhaupt nicht. Ich vermisse die Schule sogar. Das war eine gute Zeit, du hattest eine sinnvolle Beschäftigung vor dem Training. Die Schule war ein richtig gutes soziales Netzwerk. Nicht wie Facebook, sondern einfach echt. Das ist leider weggefallen. Viele sind ihre eigenen Wege gegangen, ein richtig guter Kumpel ist übrig geblieben. Ich mache mir seit zwei Jahren Gedanken, was ich machen könnte, um das etwas auszugleichen. Vielleicht ein Studium, irgendwas mit Sport wäre schön. Das ist doch irgendwie mein Leben."
Sehen wir dich dann in 20 Jahren als Bundesliga-Trainer?
Sebastian Mielitz: "Das ist aber noch lang hin. Vorstellen kann ich mir das nicht, aber Thomas Wolter hat immer gesagt, dass er sich das als Spieler auch nie vorstellen konnte. Aber 20 Jahre ist wirklich etwas weit entfernt, als dass ich mir da jetzt irgendeinen Gedanken mache."
Aber in zehn Jahren Werder-Keeper Nummer eins, wäre doch gut? Oder soll es dann schon der FC Barcelona sein?
Sebastian Mielitz: "Also diese Fahrpläne immer. Wenn du es so willst, dann sage ich mal, ich setze mich hier in den nächsten Jahren durch. Wenn ich es wirklich - sagen wir mal innerhalb von zwei, drei Jahren - geschafft habe, dann würde ich am liebsten bis 2025 unterschreiben und am besten gleich noch einen Anschlussvertrag als Nachwuchstorwarttrainer. Den Job würde ich mir dann mit Michael Jürgen teilen. Das wäre ein Spaß. Wenn es so laufen würde, wäre ich mit der Karriere zufrieden. Ich fühle mich wohl in Bremen, ich muss hier nicht weg. Aber Fantasterei beiseite: Ich weiß, dass sich im Fußball alles schnell ändern kann. Wir treffen uns einfach mal 2025 wieder und lachen dann vielleicht über diese Aussage."