Wird sich dann auch die Liga weiterentwickeln. Sie führt ja noch ein Schattendasein neben den Big Four, Baseball, Basketball, Eishockey und Football.
Torsten Frings: "Ein Problem der MLS ist es, die richtig guten Spieler in die Liga zu bekommen. Das liegt vor allem an dem sogenannten „salary cap". Das ist eine Gehaltsobergrenze, nach der es nur drei Spieler im Kader geben darf, die über diesem Gehaltsniveau liegen. Dadurch sind die Löhne im Vergleich zu den europäischen Ligen sehr gering. Für so wenig Geld kommen die richtig guten Spieler da nicht hin und gehen die ganz großen Talente schnell weg. Der Verein hat 3,8 Millionen Euro für den ganzen Kader, also für 20-25 Spieler zur Verfügung. Da verdienst du selbst in kleineren Ligen in Europa deutlich mehr. Es ist schwer Spieler dahin zu bekommen, die nicht in dem Alter sind wie ich und bei denen es nicht mehr auf das Geld ankommt. Das macht es schwierig, das Niveau weiter entscheidend anzuheben."
Wie sieht es mit der Zuschauerresonanz bei euren Spielen aus?
Torsten Frings: "Die ist überraschend gut. Bei uns passen etwas über 20.000 Zuschauer rein und das Stadion ist immer ausverkauft. Natürlich haben auch viele Vereine kein reines Fußballstadion wie in Toronto oder hier in Bremen und dann spielst du Fußball in den Riesenstadien, wo sonst auch Football stattfindet. Wenn du dann 25.000 Zuschauer in einem Stadion hast, in das 80.000 Leute passen, dann sieht das leer aus. Die Stimmung war aber immer gut."
Besonderer Aufmerksamkeit galt zuletzt dem Spiel zwischen deinem Toronto FC und Red Bull New York, weil es zum Treffen zwischen Torhüter Frank Rost und dir kam. Ihr habt beide eure Profi-Wurzeln bei Werder, habt dort zusammengespielt und euch bis zuletzt heiße Duell in den Norderbys geliefert. Wie war das Zusammentreffen?
Torsten Frings: "Das war schon eine witzige Situation, dass ich "Fäustel" ausgerechnet in Toronto wiedergetroffen habe, nachdem wir ein paar Monate zuvor noch im Nordderby gespielt haben. So klein ist die Welt. Leider blieb nicht viel Zeit. Wir konnten uns kurz nach dem Spiel etwas austauschen. Er hat auch viel Spaß in New York."
Und wie lief das Spiel?
Torsten Frings: "Die haben richtig Glück gehabt, in der 90. Minute gelang ihnen der Ausgleich."
Das Spiel galt in den Medien als Derby, obwohl 470 Meilen Fahrtweg zwischen den Städten liegen. Die Reisen in Nordamerika sind schon eine andere Hausnummer, oder?
Torsten Frings: "Das ist ein richtig großes Problem. Das kostet richtig Kraft. Wenn du für ein Spiel nach Los Angeles fliegst, dann sind das fünf, sechs Stunden Flug und noch die Zeitverschiebung von drei Stunden."