Der Keeper selbst begegnete den Journalisten in den Katakomben der Commerzbank-Arena anschließend gelassen und bescheiden. „Das war heute eines meiner besseren Spiele in dieser Saison", gestand der Keeper zwar, fügte jedoch schmunzelnd an: „Zuletzt standen wir in der Defensive aber auch sehr gut. In der Rückrunde hatte ich deshalb bisher nur selten die Gelegenheit mich auszuzeichnen. Heute haben wir mehrere Chancen zugelassen, da musste ich einspringen", so Wiese, der seine Gedanken in diesen Situationen so zusammenfasste: „Mit den Zuschauern im Rücken steigt das Adrenalin, aber man denkt da nichts Besonderes, sondern versucht sich einfach dagegen zu stemmen." Dagegen gestemmt hat er sich gleich viermal. In der 12., 62., 64. und 86. Minute parierte der 29-Jährige in weltklasse Manier gegen den Griechen und war damit einer der Garanten dafür, dass Werder seit nunmehr sechs Spielen in Serie ungeschlagen ist.
„Ich habe heute einen guten Tag erwischt und konnte meinen Teil zum Punktgewinn beitragen", kommentierte Wiese trocken. Lob gab es indes von Tim Borowski. „Tim ist ein sehr wichtiger Bestandteil der Mannschaft. Heute hat er grandios gehalten", so der 30-Jährige, der seinem Teamkollegen diese tolle Leistung von ganzem Herzen gönnte. „Das war sehr wichtig für ihn, so ein gutes Spiel gemacht zu haben. Der Punkt ist ein großer Verdienst von ihm." Umso mehr hätte Wiese es verdient gehabt, ohne Gegentor zu bleiben. Diese Pläne wurden jedoch in der 83. Minute von Martin Fenin durchkreuzt. „Ich glaube, ich hab in dieser Saison erst einmal zu Null gespielt", so Wiese süffisant. „Wir wollen diese Spielzeit deshalb so schnell wie möglich rumbekommen." Fünf Spiele dauert die Saison für Werder noch an, „mit einem weiteren Sieg sind wir aber durch", ist sich Wiese sicher.
aus Frankfurt berichten Dominik Kupilas und Michael Rudolph