Auf eine interessante Begegnung stellen sich auch die Gäste aus München ein: "Die Spiele in der Endrunde haben einen ganz anderen Charakter als die Begegnungen in der Junioren-Bundesliga. Das wird ganz eng. Ich bin gespannt, wie die Mannschaft in so einer Drucksituation, in der zwei Spiele über das Weiterkommen entscheiden, umgehen wird", so Bayern-Coach Kurt Niedermayer.
Wie Werder: Bayern holte sich souverän den Staffelsieg
Die U 19 der Bayern holte sich überzeugend den Süddeutschen Meistertitel in der Staffel Süd/Südwest. Nur drei Niederlagen musste das Team um Nachwuchstrainer und Ex-Profi Kurt Niedermayer hinnehmen. Das Torverhältnis von 59:22 ist das mit Abstand beste der Liga. Die Vita der A-Junioren von Bayern München vermag ebenfalls zu beeindrucken. 2001, 2002 und 2004 wurden sie Deutscher Meister, in der vergangenen Saison scheiterte der FC Bayern im Finale mit 1:2 denkbar knapp am FC Schalke 04.
Nun wollen die Bayern den Titel zurück an die Säbener Straße holen, der Weg muss dabei über Werders Talente gehen, mit denen die Bayern noch eine Rechnung offen haben. Die letzte Begegnung in der Meisterschaftsendrunde zwischen Bayern und Werder endete im Jahr 2000 mit 3:2 (Hinspiel 1:1) aus Bremer Sicht. Werder zog mit dem Sieg ins Finale ein, musste sich aber gegen Bayer Leverkusen mit 2:4 geschlagen geben. In dieser Saison trafen Werder und Bayern außerhalb des Bundesligaalltages bereits aufeinander. Bei der U 19 Champions Trophy, einem internationalen Oster-Fußballturnier in Düsseldorf, schieden die Grün-Weißen durch einen Foulelfmeter unglücklich im Halbfinale aus dem Wettbewerb aus. Dennoch haben die Bremer beim Münchner-Coach einen bleibenden Eindruck hinterlassen: "Wie sie bei diesem Turnier aufgetreten sind, war schon beeindruckend. Sie haben eine sehr starke Mannschaft”, erklärt Niedermayer, der sich im anschließenden Finale mit 0:1 Bayer Leverkusen geschlagen geben musste.
Bayern hat mit Tony Kroos eines der größten Talente in den eigenen Reihen
Dass Bayern dennoch mit der Drucksituation in Alles oder Nichts-Spielen umgehen und erfolgreich aus K.O.-Spielen hervorgehen kann, bewiesen die Süddeutschen zuletzt beim "Cup of the Alps" im Schweizer Kanton Wallis. Das internationale Fußball-Pfingstturnier überstanden die Münchner ohne Gegentor, im Finale wurde der Schweizer U 19-Meister FC Basel mit 1:0 besiegt. Ein Bayern-Akteur stach dabei wieder einmal aus dem Team von Coach Niedermayer heraus. Tony Kroos wurde zum Spieler des Turniers gewählt und ist neben Björn Kopplin und Viktor Bopp einer der drei aktuellen deutschen Nationalspieler im Kader des Clubs.
Kroos wechselte im Juni 2006 vom FC Hansa Rostock zu Bayern München, neben anderen Bundesligisten war sogar der englische Club Chelsea London an einer Verpflichtung des heute 17-Jährigen interessiert. Der Blondschopf gilt als eines der größten Talente des deutschen Fußballs. In 28 Spielen für die U 17-Nationalmannschaft schoss der Spielmacher 13 Tore. Bayerns Cheftrainer Ottmar Hitzfeld hält große Stücke auf den beidfüßigen Ausnahmespieler. Kroos soll in der Saison 07/08 mit den Profis trainieren und in der Regionalliga Spielpraxis sammeln, Einsätze in der Bundesliga sind nicht ausgeschlossen.
Der Rekordmeister aus München arbeitet im Nachwuchsbereich ähnlich erfolgreich wie Werder, hat in den letzten Jahren immer wieder Akteure aus den Jugendteams an die Profis herangeführt. Christian Lell, Michael Rensing und Bastian Schweinsteiger sind nur einige Beispiele namenhafter Youngsters, die dem Nachwuchs entsprungen sind.
von Timo Strömer und Norman Ibenthal