Die Verantwortung für den Plan B

Björn Schierenbeck über Talente und Förderung von Abgängen

Für Björn Schierenbeck zählt nicht nur die Talentförderung, sondern auch die von Abgängen (Foto: nordphoto).
Junioren
Samstag, 27.10.2018 / 12:10 Uhr

Von Marcel Kuhnt

Die Zahl der Nachwuchsspieler, die bereits ihren Weg durch das WERDER Leistungszentrum gegangen sind, ist kaum zu beziffern. Max Kruse, Philipp Bargfrede oder Maximilian Eggestein, die in der Profi-Mannschaft der Grün-Weißen zu den Leistungsträgern gehören, sind nur die namhaftesten Beispiele für diejenigen, die es geschafft haben. Sie haben sich den Traum erfüllt, den alle Jungs im WERDER Leistungszentrum träumen: die Bundesliga. „In jedem Jahr kommt eine Vielzahl von Spielern aus den Leistungszentren in den Herrenfußball. Es ist jedoch klar, dass nur ein Bruchteil der Jungs den Sprung in die Bundesliga schafft“, zeigt sich Björn Schierenbeck ehrlich gegenüber WERDER.DE. Doch auch für diese Akteure trägt Werder eine Verantwortung. 

Der Direktor des WERDER Leistungszentrums weiß, dass die Talente viel opfern, um überhaupt eine Profi-Laufbahn einschlagen zu können. Bis zu zwei Trainingseinheiten am Tag, Doppelbelastung durch Schule und Sport, zudem die Spieltage am Wochenende. Da ist es nicht immer einfach, alles unter einen Hut zu bekommen. Doch genau das, müssen die Spieler aus Werders Leistungsteams schaffen, um sich auch selbst für später abzusichern. „Es ist dringend notwendig, allen Talenten zu zeigen, dass ein zweites Standbein enorm wichtig ist. Das beginnt bei einer guten schulischen Ausbildung. Doch auch in Bereichen wie Zuverlässigkeit, Disziplin und Teamfähigkeit geben wir ihnen viel mit. Gerade bei Spielern, die später eine Ausbildung machen wollen oder studieren, sind diese Fähigkeiten ein Plus“, so Schierenbeck, der froh ist, dass auch im eigenen Verein Ausbildungsplätze vorhanden sind: „Wir haben die Möglichkeit zwei bis drei Spielern eine Stelle anzubieten. Im Moment ist zum Beispiel Abdenego Nankishi aus unserer U17 bei uns und macht seine Ausbildung zum Bürokaufmann.“

Was aus den Aussagen Schierenbecks deutlich wird: Bei den Grün-Weißen wird kein Spieler allein gelassen. Selbst bei einem Vereinswechsel. „Wir stehen mit vielen Vereinen aus der Region in Kontakt und versuchen die Spieler, die uns verlassen, zu vermitteln. Die anderen Klubs wissen, dass die Spieler bei uns eine gute Grundausbildung erhalten. Für manche ist es dann vielleicht der Umweg über die Oberliga oder Regionalliga, um in den Profi-Fußball zu kommen“,gewährt Schierenbeck Einblick in einen eher unbekannteren Aspekt seiner Arbeit.

Gleiches macht die Vereinigung der Vertragsfußballspieler (VDV) für Spieler, die keinem Verein mehr angehören. Neben Hilfeleistungen bei der Klubsuche sorgt die VDV auch dafür, dass sowohl junge als auch alte Fußballer fit bleiben. Und zwar mit einem eigenen Team, das zuletzt von einem Kamerateam begleitet wurde. Bei der Serie „FC Arbeitlos – zurück ins große Spiel“ (ab Montag, 29.10.2018, um 21.15 Uhr bei RTL Nitro) war Marco Bode, Aufsichtsratsvorsitzender des SV Werder, Produzent. „Die Grundidee war, den Profifußball abseits der schillernden Bundesliga oder Nationalmannschaft zu zeigen. Es gibt viele Fußballprofis und junge Talente, die aus den Leistungszentren kommen und versuchen im Herrenfußball Fuß zu fassen. Es ist jedoch nicht immer einfach seinen ersten Vertrag zu erhalten. Und diese Geschichten erzählen wir“, sagt Marco Bode und ergänzt: „Ich denke, dass es uns gut gelungen ist, die Storys einzufangen.“

Werders U23 wird in dem TV-Beitrag eine Rolle spielen. In der Vorbereitung bestritt die Hübscher-Elf ein Testspiel gegen die VDV-Mannschaft. „Ich fand es gut, dass wir dieses Spiel bestritten haben. Das Team ist ja darauf angewiesen, gegen gute Gegner zu testen. Und ich denke auch für unsere U23 passte es gut rein“, sagt Marco Bode. Björn Schierenbeck pflichtet dem bei: „Man weiß ja nie genau, welche Spieler bei der Mannschaft auflaufen, aber für uns war es ein guter Test in der Sommervorbereitung.“

Für Werders Aufsichtsratsvorsitzenden stellte das Testspiel aber mehr als nur eine nette Geste dar. Es war ein wichtiges Zeichen, dass sich der SVW für diese Themen engagiert. Eben wie bei der Ausbildung seiner eigenen Talente. „Ich glaube, dass wir als Verein eine Verantwortung gegenüber den Spielern haben. Einerseits ermutigen wir sie, dass sie ihren Traum vom Fußball-Profi leben sollen. Anderseits müssen wir sie darauf hinweisen, dass es sehr wenige schaffen“, so Bode. Und Werder wird der Verantwortung, die Talente auch bei ihrem Plan B zu unterstützen, gerecht.

 
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