WERDER.DE: Aber wenn man Erfolg hat, entwickelt es sich doch leichter, oder nicht?
Marco Grote: „Logisch. Wenn ich fünfmal in Folge verliere, leidet das Selbstvertrauen der Spieler und man stellt die eigene Vermittlung und Überzeugung infrage. Erfolg bringt einen weiter und erleichtert die Weiterentwicklung. Darüber gibt es keine Diskussion. Wie Erfolg in der Jugend aussieht, lässt sich aber aus zweierlei Perspektiven betrachten: Nur weil ich in Spielen gute Ergebnisse erziele, heißt das nicht automatisch, dass sich jeder Spieler prächtig weiterentwickelt hat. Es geht immer noch darum, den Ausbildungsweg und daraus resultierende individuelle Fortschritte ganz genau im Auge zu behalten und daran dann zu messen, wie erfolgreich wir mit unseren Maßnahmen und in den Wettkämpfen wirklich sind. Aus meiner Sicht ist das der eigentliche Gradmesser.“
WERDER.DE: Gibt es Spieler, die in diesem Kalenderjahr einen richtigen Satz in ihrer Entwicklung machen konnten?
Marco Grote: „Alle. Das ist für mich das Außergewöhnliche an dieser überragenden Saison, da einige lange verletzt gefehlt haben. Die Spieler aus dem 99er-Jahrgang haben einen solchen Sprung gemacht, dass ich behaupten würde, jeder ist jetzt vorbereitet, um Herrenfußball auf gutem Niveau zu spielen. Wenn man sich dazu vor Augen hält, wie viele jüngere Spieler, also 2000er, wir dazu bekommen haben und wie groß die Umstellung für die Jungs von U 17 zu U 19 war - insbesondere was Tempo und Körperlichkeit angeht - haben alle einen wahnsinnigen Satz gemacht. Natürlich lässt sich das jetzt weiter differenzieren, da der individuelle Bedarf eine große Rolle spielt. Einige haben im physischen Bereich zugelegt, andere haben dafür einen großen Schritt hinsichtlich ihrer Mentalität oder Technik und Taktik machen können. Unter dem Strich ist aber wirklich jeder in dieser erfolgreichen Saison deutlich vorangekommen.“