Der 7. Spieltag in der Regionalliga Nord stellte die Zweitvertretung des SV Werder vor eine nicht zu unterschätzende Aufgabe beim Kieler MTV. Die Grün-Weißen, die sich im Vorfeld der Partie vornahmen, die Niederlage gegen Wolfsburg am vergangenen Wochenende durch eine entsprechende Leistung vergessen zu machen, gingen gegen den Tabellenvorletzten als Favorit ins Spiel.
Trainer Micha Alexander nahm drei Wechsel im Vergleich zum vergangenen Wochenende vor. Femke Hanschen fand ihren Platz auf der Außenbahn und gab damit ihr Debüt als Rechtsverteidigerin. Den von der U17 aufgerückten Block komplettierte Maria Wiese in der Innenverteidigung.
Der SVW startete dominant und brauchte nicht lange, um sich das erste Mal dem gegnerischen Tor anzunähern. Trotz ungleich verteilten Spielanteilen zugunsten des SVW fehlte bei den Angriffen der Werderanerinnen jedoch oft die Durchschlagskraft. Das traditionell-defensive Spielsystem des Kieler MTV mit Hauptaugenmerk auf Kompaktheit und Manndeckung war schwer zu knacken. In der 30. Minute klingelte es dann aber im Kasten der Kielerinnen. Jolina Stamme erzeugte mit ihrem zweiten Tor in den vergangenen drei Spielen die verdiente Führung für Werder und belohnte ihr Team für eine drückend überlegene Anfangshalbestunde. Wenig später lag der Ball schon wieder im Kasten der Gastgeberinnen. Der Treffer blieb den Grün-Weißen jedoch verwehrt und Schiedsrichter Cemre Bengü Aysan bat die beiden Mannschaften beim Spielstand von 1:0 für Werder in die Kabinen.
Mit Beginn der zweiten Hälfte änderten sich die Kräfteverhältnisse ein wenig. Die Bremerinnen wurden mit zunehmender Dauer nachlässiger und weniger zielstrebig vor dem Tor. Genau dieses Verhalten bestrafte der MTV aus Kiel in Person von Hannah Östermann in der 69. Spielminute mit dem Ausgleich.
Nach 84. Minuten kam es dann zu einer besonders erwähnenswerten Einwechslung auf dem Spielbogen für den SVW. Stefanie Herzberg konnte nach ihrer Verletzung in der Saisonvorbereitung endlich wieder Spielzeit sammeln. Der Schlussakkord einer intensiv geführten Partie brachte allerdings nichts Zwingendes mehr ein uns so blieb der Druck, den die Frauen von der Weser ausübten, unbelohnt. Die Zweitvertretung der Frauen verweilt durch das Ergebnis unverändert auf dem fünften Tabellenplatz und bleibt im vierten Auswärtsspiel hintereinander ungeschlagen.
Trainer Micha Alexander: “Es ist ein extrem enttäuschendes Ergebnis, da wir das Spiel eigentlich durchwegs in der eigenen Hand hatten. Wir haben im zweiten Durchgang nicht den Sack zugemacht und uns das nehmen lassen, was wir durch die extreme Dominanz im ersten Durchgang aufgebaut haben. Nach dem vermeintlichen 2:0, was vom Schiedsrichtergespann aberkannt wurde, haben wir die Kieler durch den Ausgleichstreffer wieder zurück ins Spiel gebracht. Letzten Endes gehen wir nur mit einem Punkt aus dem Wochenende, weil wir uns in den richtigen Momenten nicht belohnt und unsere Angriffe im letzten Drittel nicht sauber genug ausgespielt haben. Zum Ende haben wir den nötigen Druck nochmal erhöht aber fanden die Lösung nicht, die es gebraucht hätte, um den Dreier einzutüten. Wir müssen uns vorwerfen lassen, dass wir die Spannung nicht über 90 Minuten ganz oben halten konnten."
Aufstellung: Wende – Wiese, L. Dahms, Bertram, Becker, A. Mahmoud, Dahl (A. Can), Hanschen (84. Herzberg), Tomfohrde, Rodel (84. Bischoff), Stamme (70. Hillje)
Tore: 0:1 Stamme (30.), 1:1 Östermann (69.)