Der SV Werder Bremen startete direkt hellwach in die Testpartie im Stadion An der Alten Försterei, sodass in der fünften Spielminute bereits die erste Belohnung folgte. Mit einem Eckball bediente Tuana Mahmoud Kapitänin Michelle Ulbrich im Strafraum, die per Kopf zum 1:0 verwandelte. Nach einer knappen Viertelstunde dann der Schock für Werder und Sophie Weidauer: In einer Offensivaktion wird die Stürmerin zu Fall gebracht und an der Innenseite des linken Fußes getroffen (14. Spielminute). Nach kurzer Behandlung auf dem Feld musste Weidauer früh ausgewechselt werden und wurde von Emöke Pápai ersetzt. Im weiteren Verlauf blieb Werder weiterhin das dominantere Team mit mehr Spielanteil, konnte sich aber vorne nicht entscheidend durchsetzen. Kurz vor dem Pausenpfiff kamen dann die Unionerinnen noch einmal in die Bremer Hälfte und erzielten durch einen sehenswerten Distanzschuss von Pia Metzker in die rechte obere Ecke den 1:1-Ausgleich und gleichzeitig den Halbzeitstand (44.).
Auch im zweiten Durchgang konnten die Werderanerinnen früh nach dem Anstoßpfiff jubeln. Ein Steckpass, der vor dem Unioner Gehäuse landete, erreichte Larissa Mühlhaus, die im Strafraum den entscheidenden Schritt schneller war und den Ball über die Linie drückte (52.) und Werder wieder mit 2:1 in Führung brachte. Nachdem die Eisernen in der 62. Minute eine Überzahlsituation starteten, die souverän von Hanna Németh ins Aus geklärt werden konnte, war es erneut Mühlhaus, die die Führung weiter ausbaute (3:1; 68.). Die direkte Antwort der Unionerinnen wusste dann Livia Peng zu verhindern, die sich im Eins-zu-Eins-Duell stark durchsetzte (69.). Mittlerweile wusste die Mannschaft von Thomas Horsch nahezu jede Torchance zu nutzen und erhöhte so nur kurze Zeit danach dank Caroline Siems auf 4:1 (71.). Werders Nummer 7 hatte auch noch nicht genug und machte es in den letzten zwanzig Minuten zuerst mit ihrem Treffer zum 5:1 (78.) und schließlich zum 6:1-Endstand (80.) nochmal deutlich.
Trainer Thomas Horsch zum Testspielsieg in Köpenick: „Das hat richtig Spaß gemacht hier. Es war eine wirklich coole Kulisse und wir wissen auch, gegen wen wir gespielt haben, weil ich fest davon überzeugt bin, dass Union mit um den Bundesliga-Aufstieg spielen wird. Was mir noch viel mehr Spaß gemacht hat, war der Auftritt unserer Mannschaft. Wir haben das Spiel zuerst in den Griff bekommen müssen, haben dann durch eine Unachtsamkeit das 1:1 bekommen, haben die Atmosphäre dann aber auch wieder in den Griff bekommen und am Ende verdient durch eine spielerisch klasse Leistung gewonnen. Das war ein richtig guter Test, um auch schwierige Spiele in der Bundesliga zu simulieren.“
SV Werder Bremen: Peng (76. Wende) – Ulbrich, Siems (76. Dahl), Németh, Schmidt (45. Brandenburg), Arfaoui (45. Mühlhaus), Walkling, Dieckmann, Mahmoud, Weidauer (15. Pápai, 76. Dahms), Sternad (60. Wichmann)
FC Union Berlin: Bösl (45. Wagner) – Becker (45. Blaschka), K. Orschmann, Heiseler (45. Janez), Abu Sabbah (71. Weiss), D. Orschmann (71. Halverkamps), Steinert, Niesler, Metzker (71. Trojahn), Sakar (45. Reissner), Moraitou (71. Frank)
Tore: 0:1 Ulbrich (5.), 1:1 Metzker (44.), 1:2 Mühlhaus (52.), 1:3 Mühlhaus (68.), 1:4 Siems (71.), 1:5 Mühlhaus (78.), 1:6 Mühlhaus (80.)
Zuschauer: 3.158