Schon im vergangenen Jahr trat der SVW im großen Stadion an. Bei der 1:2-Niederlage gegen den SC Freiburg gab es jedoch das Manko, mit vielen Erinnerungen aber mit leeren Händen dagestanden zu haben. „Wir waren damals trotzdem enttäuscht“, erklärt Nina Lührßen in der Rückbetrachtung, um nun ein positiveres Fazit zu ziehen. „Drei Tore, drei Punkte, besser geht’s nicht. Wir erzielen die Tore und konnten das Glück, was wir letztes Jahr nicht hatten, mehr erzwingen.“
Lührßen war die Atmosphäre aus dem Vorjahr schon gewöhnt, für andere Spielerinnen war es der erste Auftritt vor diesem großen Publikum. Torhüterin Livia Peng, die im Sommer vom BK Häcken an die Weser wechselte, räumte zwar ein, dass sie ein paar Minuten gebraucht hat, um sich an die Gegebenheiten zu gewöhnen, lieferte danach aber ein tadelloses Spiel ab. „Es war crazy, das habe ich noch nie erlebt“, lächelt die Schweizerin. „Das wird für den Rest meines Lebens eines der schönsten Erlebnisse sein. Ich bin unfassbar dankbar, dass ich vor diesen Fans in diesem Stadion und mit dieser Mannschaft spielen durfte."
Gemeinsam machte das ganze Team Werbung für den Frauenfußball, die den einen oder anderen Fan auch künftig ins Stadion Platz 11 führen dürfte. Cheftrainer Thomas Horsch ist sich sicher, dass die Art und Weise seiner Schützlinge das Publikum bei den beiden Stadionspielen beeindruckt hat. „Ich glaube, dass viele Zuschauer vom letzten Jahr wiedergekommen sind, weil sie respektieren und anerkennen, was diese Mannschaft macht“, erklärt Horsch. Und das ist: „Guten Fußball zu spielen, gepaart mit einer Mentalität. Es war schön anzusehen, wie sehr die Spielerinnen das genossen haben.“