WERDER.DE: Moin Sophie, wie fällt dein Fazit zur Hinrunde aus? Es ist die beste Hinrunde der Geschichte der Werder-Frauen…
Sophie Weidauer: Vor allem als neue Spielerin war das für mich eine wirklich sehr zufriedenstellende Hinrunde. Ich finde, man konnte sehen, dass wir uns von Spiel zu Spiel weiterentwickelt haben, sowohl als gesamte Mannschaft als auch jede Spielerin individuell. Die 13 Punkte, die jetzt schon auf unserem Konto stehen, sind das bisherige Endprodukt davon.
WERDER.DE: Was genau läuft gerade besonders gut und sollte unbedingt beibehalten werden?
Sophie Weidauer: Ich denke an vorderster Stelle auf jeden Fall diese Teamdynamik. Also, dass man weiß, dass man sich auf jede Einzelne verlassen kann, und dass egal welcher Gegner kommt, wir immer versuchen, alles reinzuwerfen. Manchmal würde ich mir nur noch etwas mehr Mut wünschen, dass wir den noch mehr in unser Spiel einbringen. Denn wenn wir mutig aufspielen, zeichnet uns das als Mannschaft aus.
WERDER.DE: Also würdest du den Mut aktuell noch als Schwachstelle definieren, an dem nach der Winterpause noch etwas gearbeitet werden muss?
Sophie Weidauer: Genau, weil ich finde, dass wir die Qualität diese Saison einfach mitbringen, um mutig auftreten zu können. Wir müssen uns nicht verstecken.
Werder.DE: Gegen den VfL Wolfsburg habt ihr genau diesen Mut zuletzt gezeigt. Am Ende gab es dennoch eine knappe Niederlage. Wie sehr ärgerst du dich noch darüber, dass ihr nichts Zählbares mitgenommen habt?
Sophie Weidauer: Ich ärgere mich total, vor allem, wenn man den Spielverlauf betrachtet. Wir schießen in der ersten Halbzeit ein reguläres Tor, was uns dann aber leider aberkannt worden ist. Dann köpfen wir in der zweiten Halbzeit an den Pfosten und bekommen dann in der 83. Minute so ein unglückliches Gegentor. Das ist am Ende sehr enttäuschend – die Niederlage fühlt sich dadurch noch schlimmer an, weil man davor kaum etwas zugelassen und gut gegen den Ball gearbeitet hat.
WERDER.DE: Das ist dein erstes Jahr bei Werder Bremen, wie bist du im Verein und in der Stadt angekommen? Konntest du dich schnell einleben?
Sophie Weidauer: Total, ich hatte schon vor meinem Umzug das Gefühl, dass ich mich hier sehr wohlfühlen werde, und das hat sich dann auch bestätigt. Die Mannschaft hat mich so gut aufgenommen und ich fühle mich einfach superwohl.
WERDER.DE: Wer hat dir beim Einleben aus der Mannschaft am meisten geholfen? Kanntest du vorher schon jemanden?
Sophie Weidauer: Rieke Dieckmann und Emilie Bernhardt, die beiden kannte ich schon die Jahre davor. Wir haben schon zusammen beim DFB gespielt und mit Rieke habe ich zuvor auch schon in Potsdam gespielt.
WERDER.DE: Du stehst momentan mit sechs Toren an der Spitze der Torschützenliste. Hättest du damit vor der Saison gerechnet?
Sophie Weidauer: Nein, niemals. Für mich persönlich ist das schon eine Überraschung. Ich freue mich, dass wir als Team davon so sehr profitieren. Das zeigt nicht nur meine eigene Leistung, sondern die der gesamten Mannschaft. Es ist schön, dass wir gemeinsam so viel daraus ziehen können. Das macht es umso schöner.
WERDER.DE: Hast du dir eine Tormarke gesetzt, die du diese Saison erreichen möchtest?
Sophie Weidauer: Nein, gar nicht. Für mich war es wichtig, diese Saison erstmal wieder in der 1. Liga anzukommen. Vor allem, weil ich ja in der vergangenen Saison mit Potsdam abgestiegen bin und höchstens ein oder zwei Tore geschossen habe. Deswegen wollte ich erstmal die Freude und den Spaß am Fußball wiederfinden. Dass es jetzt direkt mit sechs Toren in der Hinrunde funktioniert hat, das ist natürlich umso schöner.