"Den Rückenwind mitnehmen"

Die Stimmen nach dem Spiel gegen Freiburg im wohninvest WESERSTADION

Nina Lührßen schießt eine Ecke.
Über 20.000 Fans feuerten die Werderfrauen an (Foto: WERDER.DE).
Frauen
Samstag, 26.11.2022 / 20:00 Uhr

Vom Moritz Studer, Jil Kayser und Fiona John

Für den SV Werder war der 8. Spieltag in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga ein ganz besonderer: Vor über 20.000 Menschen feierten die Werderanerinnen gegen den SC Freiburg Premiere im wohninvest WESERSTADION. Nach der zwischenzeitlichen Führung durch Nina Lührßen sah es zunächst nach einem perfekten grün-weißen Nachmittag aus. Der Doppelpack von Freiburgs Janina Minge zum 1:2-Endstand machte die Hoffnung auf Punktausbeute für den SVW zwar zunichte, tat der außergewöhnlichen Stimmung jedoch Abbruch. "Das Ergebnis passt nicht an so einen Tag", resümierte Kapitänin Lina Hausicke nach dem Duell. Die Stimmen zur Partie:

Thomas Horsch: "Heute war mehr drin. In der ersten Halbzeit hatten wir das Spiel im Griff, in der zweiten Hälfte haben wir es aber nicht mehr so hinbekommen. Unsere Aufgabe muss sein, dass wir das 90 Minuten durchdrücken können. Aber natürlich wissen wir auch, gegen wen wir gespielt haben. Freiburg ist mit individueller Qualität gespickt. Wir haben es versucht lange im Griff zu behalten, sind in Führung gegangen und haben dann unglücklich den Ausgleich kassiert. So kurz vor der Halbzeit ist das kein schöner Zeitpunkt. Dann konnten wir es nicht bis zum Ende durchbringen. Daran müssen wir arbeiten.

Für uns wirkte es wie ein volles Stadion. Ich hatte mehrfach Tränen in den Augen. Einerseits beim Ergebnis, aber auch als die Mannschaft vor der Ostkurve rauskam. Das waren einfach Gänsehautmomente. Ich habe gemerkt, wie diese Grundstimmung auf der Tribüne unsere Mannschaft durch die erste Halbzeit getragen hat. Das war ein wirklich imponierender Auftritt. Schade, dass wir es nicht in Punkte ummünzen konnten. Es wäre schön gewesen, wenn wir nach dem Spiel mit einem Unentschieden vor den Fans gestanden hätten."

Lina Hausicke: "Das Ergebnis passt nicht an so einen Tag. Das ist für uns nicht zufriedenstellend, wir haben die Tore zu einfach bekommen. Die Fans haben uns 90 Minuten durch das Spiel getragen. Das war definitiv ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist. Leider ist es uns nicht gelungen, dass das Spiel nochmal kippt. Ich bin sehr froh, dass so viele Fans den Weg ins Stadion gefunden haben. Ich hoffe, wir konnten ein paar mit unserer Art und Weise, wie wir Fußball spielen, begeistern. Für uns geht’s jetzt darum, den Rückenwind mitzunehmen, aber auch die Dinge anzusprechen, die nicht gut liefen."

Nina Lührßen: "Seitdem ich klein bin, habe ich mir immer gewünscht in diesem Stadion zu spielen. Jetzt hier auflaufen zu dürfen und dann noch ein Tor zu machen ist einfach unglaublich. Beim Jubel war es schon sehr besonders. Noch nie haben so viele für mich geschrien. Aber natürlich bin ich auch enttäuscht über das Ergebnis, da wäre mehr drin gewesen. Wir haben gut ins Spiel gefunden, hatten viel Ballbesitz. Dann hatten wir aber diesen kleinen Hänger, kurz vor der Halbzeit, wo wir den Ausgleich zu einem ärgerlichen Zeitpunkt bekommen. Wir haben dann gesagt, wir geben nochmal alles und lassen alles auf dem Feld, am Ende hat es aber nicht gereicht. Letztendlich war das aber ein richtig cooles Event für uns. Ich hoffe, dass wir nochmal hier spielen dürfen."

Michelle Ulbrich: "Da ist heute ein lachendes und ein weinendes Auge dabei: Das Drumherum war unbeschreiblich. Ein Traum ist in Erfüllung gegangen, ich bin als Kind schon ins Weserstadion gegangen. Hätte mir vor zehn Jahren jemand gesagt, dass wir hier spielen, hätte ich es nicht geglaubt. Auf der anderen Seite ist das Sportliche super enttäuschend. Die Atmosphäre hat mich nicht gehemmt, sondern eher beflügelt."

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