Stadionspiel, Klassenerhalt und Debüts

Die Momente der Saison 2022/23

Die Spielerinnen stehen Arm in Arm zusammen, im Hintergrund sieht man das Flutlicht.
Bei der Kulisse vor über 20.000 Fans war das Ergebnis beinahe Nebensache (Foto: W.DE).
Frauen
Sonntag, 02.07.2023 / 13:55 Uhr

Von Fiona John

Eine Saison mit Höhen und Tiefen liegt hinter dem SV Werder. Nachdem das Ziel Klassenerhalt in der Hinrunde ganz weit entfernt wirkte, durfte sich nach Abschluss der Spielzeit umso mehr über den Ligaverbleib gefreut werden. Teamgeist und Moral waren die Schlüsselfaktoren, das Ruder rumzureißen und viele besondere Momente zu kreieren, an die sich die Werderanerinnen gerne zurückerinnern.

Für viele Spielerinnen ist das Highlight der Saison ganz klar: Das erste Spiel der Frauenmannschaft im wohninvest WESERSTADION. Über 20.000 Fans bildeten eine Rekordkulisse für das Heimspiel gegen Freiburg, bei dem das 1:2-Endergebnis am Ende nahezu egal war. „Die Stimmung war einfach so gut“, erinnert sich Maja Sternad und auch Ricarda Walkling kommt beim Blick zurück wieder ins Schwärmen: „So viele Menschen sind wegen uns dahin gekommen. Das hat gezeigt, wie sich Werder als Frauenmannschaft weiterentwickelt hat. Das war eine große Anerkennung und Wertschätzung.“ Über diese Wertschätzung freut sich auch Kapitänin Lina Hausicke nach wie vor: „Der ganze Rahmen, wie der Verein das auf die Beine gestellt hat und wie viele Fans das dankend angenommen haben – das war mein Moment der Saison.“

Doch nicht nur im großen Stadion sorgten die Fans in dieser Saison für Highlights. Auch die Unterstützung auf Platz 11 hat die Spielzeit 2022/23 zu einer ganz besonderen gemacht. „Das Spiel auf Platz 11 mit den Ultras gegen den 1. FC Köln, wo wir in den letzten Minuten entscheidend gewinnen und unseren ersten Heimsieg einfahren konnten, das war Wahnsinn“, so Saksia Matheis über ihren Moment der Saison und auch Michelle Ulbrich nennt den „überragenden Support“ auf Platz 11.

Als die Grün-Weißen vor der Winterpause lediglich vier Punkte in der Tabelle zählten, sah es noch gar nicht danach aus, dass der Saisonrückblick so positiv ausfallen wird. Deshalb ist der Moment, wo das Ruder rumgerissen werden konnte, ebenfalls ein wichtiger Augenblick in dieser Spielzeit. „Das Spiel gegen Hoffenheim vor der Winterpause und das Spiel gegen Leverkusen nach der Unterbrechung waren für mich die Schlüsselmomente, weil dass die Duelle waren, wo wir es auf unsere Seite gedreht haben“, schaut Reena Wichmann zurück. „Da hat man gemerkt, dass die Rückrunde was werden kann und wir nicht verdient mit den vier Punkten da unten stehen, sondern auch weiter oben mitspielen können.“

Das Ruder rumgerissen

Für Rieke Diekmann war der entscheidende Moment der 1:0-Sieg in Duisburg. „Da wusste ich, es gibt Hoffnung. Wir haben da vorher schon gegen Leverkusen und Turbine vorgelegt, aber im Endeffekt hätten die beiden Siege nichts gebracht, hätten wir danach die Serie einreißen lassen“, so die 26-Jährige. „Das Spiel war so lange offen. Dann dieses 1:0. Das war der Moment, wo ich dachte, der Fußballgott ist endlich mal auf unserer Seite.“ Ein ganz wichtiger Treffer, der auch Christin Meyer wahrscheinlich noch lange in Erinnerung bleiben wird. „Das Gefühl, das Siegtor zu schießen war schon enorm“, beschreibt die Stürmerin.

Nach dem letzten Spieltag stand dann nicht nur der Ligaverbleib auf dem Papier, sondern auch die erfolgreichste Bundesliga-Saison jemals. „Mein Moment der Saison war der Klassenerhalt. Einfach, weil es in der Hinrunde nicht danach aussah, dass wir es in dieser Saison schaffen werden“, erklärt Michelle Weiß. „Am Ende der Saison 8. zu werden mit 21 Punkten, was noch nie vorher gelungen ist, ist ganz besonders.“

Doch nicht nur die gemeinsamen Highlights als Team, machten die Spielrunde für die Werderanerinnen zu einer ganz besonderen. Es gab auch viele persönliche Momente, wie die Bundesliga-Debüts von Hannah Etzold, Chiara Hahn, Lena Dahms und Jette Behrens, die bei jeder Einzelnen für den Moment der Saison gesorgt haben.

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