WERDER.DE: Und wie kann Werder davon profitieren?
Birte Brüggemann: „Wir, als Werder Bremen, profitieren jetzt schon von der EM, weil es im Moment eine große Affinität pro Frauensport und Frauenfußball gibt. Wir haben ja auch gerade verkündet, dass wir mit FUSSBALL KANN MEHR agieren. Dazu gehört, dass man den Spielerinnen die Chance gibt, Duale Karrieren zu ermöglichen und sich ein weiteres Standbein neben dem Fußball aufzubauen. Auch andere Vereine sehen das Potential im Frauenfußball. Wir können die ganzen Lizenzmannschaften in der Männer-Bundesliga durchgehen. Da gibt es kaum einen Verein, der sich nicht für den Frauenfußball interessiert oder im Minimum wie Hertha BSC bei Turbine Potsdam als Kooperationspartner agiert. Wenn Werder Bremen in diesem Rennen mithalten will, mit all den Vorzügen, dann müssen wir als Verein weiter Gas geben. Am Ende steht und fällt es immer wieder mit dem Geld. Mit größeren finanziellen Mitteln können wir auf vielen Ebenen mehr bewegen. Daher ist die Devise auch, dass unser und mein Arbeiten leichter wird, wenn wir mehr Geld einspielen.“
WERDER.DE: Wo siehst du Werder in den nächsten 15 Jahren?
Birte Brüggemann: „Ich würde mir wünschen, dass wir auch in 15 Jahren noch Erstligist sind und nicht einmal den Gang runtermachen mussten. Dann haben wir es wirklich geschafft. Die Erfahrung zeigt aber, dass 15 Jahre wirklich zu lang sind, um nach vorn zu gucken. Wenn man im Tagesgeschäft Fußball in zwei bis drei Jahreszyklen denkt, dann ist das schon mutig. Durch den Abstieg der Männer und durch die Pandemie wurde uns auch mehr als deutlich, wie abhängig wir vom Profifußball der Männer sind. Das sind die, die letztendlich die Richtung des Vereins mitbestimmen. Deshalb kann ich nicht 15 Jahre vorausblicken. Falls ich dann noch bei Werder arbeite, bin ich kurz vor der Verabschiedung in die Rente. Darauf würde ich mich freuen.“