Doch auch das sollte die Werderfrauen nicht vom Weg abbringen - im Gegenteil. Nach dieser skurrilen Szene wirkten die Grün-Weißen wacher, aktiver und erspielten sich die bis dato gefährlichste Chance: Wieder ist es Agata Tarczynska, die sich durchsetzte und frei auf die Keeperin zulief. Ihr Abschluss rauschte an der Torhüterin vorbei ans Gestänge (34.).
Die ersten Minuten nach dem Wiederanpfiff waren nahezu ein Ebenbild der ersten Hälfte. Erneut brauchten beide Teams einige Minuten, um die Abtastphase zu überwinden. Dann fasste sich Nina Lührßen aus dem linken Halbfeld einfach mal ein Herz, schlug eine optimale Flanke auf den Kopf von Jana Radosavljevic, die unhaltbar in die linke Ecke köpfte (59.). In der Folge passierte wenig, bis sich der SCS in der Schlussphase der Partie entschied, sich vehement gegen die drohende Niederlage zu stemmen. Doch die Gäste fanden ihre Meisterin immer wieder in der stark aufgelegten Lena Pauels, die ihren Kasten erstmals in dieser Saison sauber hielt.
Am Ende war es eine echte Nervenschlacht, in der die Grün-Weißen ihre Führung über die Zeit retten konnten. In der Nachspielzeit hätte zwar Margarita Gidion – alleine vor Jacintha Weimar – zum 2:0 treffen müssen, allerdings scheiterte auch sie am Aluminium. Mit nun sechs Punkten auf dem Konto belegen Alexander Kluge und Co. den neunten Tabellenplatz. Diese zwei Siege in Folge, gegen die direkte Konkurrenz, könnten im weiteren Verlauf der Saison noch wichtig werden.