Marie-Louise Eta: Der Frauenfußball hat in den vergangenen Jahren schon viel erreicht und eine enorme Entwicklung genommen. Ich glaube, dass allerdings weiterhin große Potentiale vorhanden sind. Der Frauenfußball könnte beispielweise medial noch viel präsenter sein und beworben werden. Zudem würde ich mir wünschen, dass jeder Männer-Lizenzverein auch Mädchen und Frauen die Möglichkeit bietet, bei ihnen Fußball zu spielen. Dabei ist es dann aber auch wichtig, dass die Unterstützung und Wertschätzung gegeben ist und auch gelebt wird. Die Abteilung sollte dann nicht nur vorhanden sein, um sie einfach lediglich auf dem Papier zu besitzen. Ich bin mir sicher, dass jeder Verein davon profitieren könnte, eine Frauenfußballabteilung zu haben. Einer der wichtigsten Punkte ist für mich aber auch, dass immer einzelne Talente im Vordergrund stehen, dementsprechend auch gefördert und individuell betreut werden müssen. Das beginnt somit also auch schon bei der bestmöglichen Ausbildung der Trainer, vor allem im Jugendbereich. Da sehe ich ebenfalls großen Entwicklungsbedarf, egal ob für Jungs oder Mädchen.
Lina Hausicke: Ich finde man merkt schon, dass immer mehr Männervereine auch Frauenfußballabteilungen gründen. Aktuelles Beispiel ist Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt oder auch Real Madrid, die eine ganze Frauenmannschaft aufgekauft haben. Ich finde, da ist ein Trend zu erkennen. Das ist sehr positiv, weil in den Vereinen schon eine Struktur vorgegeben ist, was enorm hilft. Es ist für reine Frauenvereine sehr schwierig, das aufzuholen. Zudem sollte auch gerade in der Corona-Krise darauf geachtet werden, dass man unsere Spiele live überträgt, sonst droht hier, der Anschluss zum Fan verloren zu gehen.