Wichtig sind laut Prof. Dr. Schreckenberg ausreichende Auslaufmöglichkeiten, so dass ein Gedränge, wie im September, erst gar nicht entstehen kann. Die Gästefans sollten im Falle einer Sperre die Möglichkeit haben sich vom Oberrang bis hinunter zu den verschlossenen Stadionausgangstoren zu bewegen. Beim Vorfall im September vergangenen Jahres wurden die Gästefans im Oberrang festgehalten. Der Gutachter weist darauf hin, dass auch bei einer solchen Lösung sogenannte Rückfallpositionen einzurichten sind, um auf negative Entwicklungen während der Sperrzeit reagieren zu können. An oberster Stelle weiterer Maßnahmen steht für Prof. Dr. Schreckenberg ein reibungsloser Informationsfluss, der alle Beteiligten (Polizei und Sicherheitskräfte untereinander und zu den Fans) einschließt.
Die Untersuchung umfasste auch die baulichen Gegebenheiten im Weserstadion. Von Herrn Prof. Dr. Schreckenberg wird dabei festgestellt, dass die Verlagerung des Gästeblocks in den Oberrang und auch die baulichen Voraussetzungen im Stadion keine Rolle bei der Entstehung des tragischen Unglücksfalls gespielt haben. Dennoch hat er auch hier Empfehlungen in Bezug auf bauliche Veränderungen gegeben. Dazu gehört die Schaffung eines „weicheren" Treppeneingangs, der bislang den Vorschriften entsprechend, rechtwinklig anstatt trichterförmig erfolgt.