"Schafe waren schon immer meine Lieblingstiere"

Werder-Fan Daniel Großhans reist mit dem Fahrrad um die Welt

Daniel Großhans auf seinem Fahrrad. Er breitet die Arme aus. Hinter ihm sind Berge zu sehen. Er trägt ein grünes Werder-Aufwärmshirt.
Werder-Fan Daniel Großhans präsentiert Werder auf der ganzen Welt (Foto: Großhans).
Fankurve
Mittwoch, 03.07.2024 / 12:00 Uhr

Von Fiona John

Daniel Großhans hat zwei große Leidenschaften. Den SV Werder und das Radfahren. Im Werder-Aufwärmshirt radelt der 27-Jährige um die Welt. Seit mehr als drei Jahren ist der gebürtige Münchner unterwegs und bereiste dabei mehr als 30 Länder, zuletzt unter anderem außergewöhnliche Ziele wie Usbekistan, Tajikistan und Afghanistan. Wie er dabei den SVW immer im Blick behält und wie die Leute auf aller Welt auf seine grün-weiße Raduniform reagieren, verriet er im Gespräch mit WERDER.DE.

Während sich die Profis des SV Werder noch in der Sommerpause befinden und ihre Freizeit in Spanien, Mexiko oder Los Angeles verbringen, befindet sich Daniel Großhans, auch Danny genannt, in den Bergen Kirgisistans auf dem Weg in die Mongolei. Los ging die Reise ohne festen Plan und Zeitlimit während der Corona-Pandemie, als Danny einen Wendepunkt in seinem Leben brauchte. Erst besuchte er Europa, mittlerweile die ganze Welt. Dabei trägt er eigentlich immer ein Aufwärmshirt des SVW. „Es sieht toll aus, ist gut zum Schwitzen und ich repräsentiere den Verein, den ich liebe.“

Werderfan wurde er zu Zeiten von Thomas Schaaf, Miroslav Klose und Diego. Nicht besonders naheliegend für einen Jungen aus der Nähe von München. „Es wäre denkbarer gewesen, FC Bayern oder 1860 Fan zu werden. Der FC Bayern war aber in meiner Familie immer verhasst und 1860 hat nur in der zweiten Liga gespielt“, fasst Danny zusammen. Wie er dann auf Werder kam? In der Bundesliga spielten viele seiner Lieblingsspieler. „Außerdem waren Schafe schon immer meine Lieblingstiere und grün meine Lieblingsfarbe (lacht). Ich mochte den Offensivfußball, aber auch, dass Werder viele Tore kassiert hat. Es waren einfach immer geile Spiele.“

Damals wusste Danny noch gar nicht, wie weit Bremen von seiner Heimat weg ist. Daher besuchte er zunächst die Auswärtsspiele der Grün-Weißen in der Umgebung. Später ging es dann auch ins Weserstadion. „Ich habe mich immer weiter verliebt in die Fans, in die Kultur, in die Spieler, in den Verein. Ich bin mit dem Verein in die zweite Liga gegangen und wieder aufgestiegen. Es gab für mich nie eine Option, irgendwann nochmal einen anderen Verein zu unterstützen.“

"Frage mich oft, was die Einheimischen denken"

Auf sein Werdershirt wird er unterwegs oft angesprochen. „Fußball ist eine Weltsprache, die jeder versteht. Außerhalb Europas ist Werder aber nicht so bekannt“, so der Radfahrer. „Ich erkläre dann, dass Bremen im Norden von Deutschland liegt. Manche Leute kennen dann vielleicht noch Miroslav Klose.“ Wann immer es geht, versucht er die Spiele seiner Lieblingsmannschaft auch unterwegs zu verfolgen. Ich habe schon Spiele am Handy auf dem Lenker während des Fahrens geguckt, manchmal auch mit anderen Radreisenden zusammen oder Menschen aus den jeweiligen Orten.“ Nicht immer reicht das Internet aus, wenn doch wird es im Zelt aber oft laut, wenn ein Tor fällt. „Ich frage mich oft, was die Einheimischen denken, wenn sie einen Deutschen im Zelt in der Pampa wegen Fußball fluchen hören.“ Dass die Grün-Weißen in der letzten Saison knapp einen Platz im europäischen Wettbewerb verpasst haben, findet Danny zwar schade, aber überwindbar. „Ich radel ja auch nicht mehr in Europa, selbst da hätte ich also auch kein Spiel mehr besuchen können (lacht).“

In der nächsten Saison darf es mit Europa aber gerne klappen. Gerne möchte Danny auch irgendwann mal mit dem Fahrrad zum Weserstadion fahren – natürlich im Aufwärmshirt des SV Werder.

 

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