Ein Blick in die Vereinschronik weist für das Jahr 1988 eines der vielen „Fußballwunder von der Weser“ aus. Doch als Werder am 11. Oktober den Serien-Meister der DDR, den BFC Dynamo Berlin im Europapokal der Landesmeister im heimischen Weser-Stadion mit fünf Toren besiegt, war dies kein normales Europapokalspiel, sondern ein enorm politisch aufgeladenes Duell.
Neben den sportlichen Zielen galt es für die Berliner „Diplomaten im Trainingsanzug“ mit einem Erfolg die „Überlegenheit des Sozialismus“ zu demonstrieren. Die Bremer hingegen suchten bereits seit Jahrzehnten die Nähe zu den ostdeutschen Fußballfans. Sowohl Werders Auftreten als auch die Spielweise in vorherigen deutsch-deutschen Duellen hatten den Grün-Weißen viele Sympathien eingebracht. So konnten trotz staatlicher Trennung DDR-Bürger Vereinsmitglieder beim SVW werden.