Der Spielbericht zum Auswärtsspiel bei Eintracht Norderstedt

Nachdem sich die Norderstedter vor der Begegnung von Cheftrainer Jean-Pierre Richter trennten, gestaltete sich die Vorbereitung auf den Gegner sicherlich etwas schwieriger. Bei den Segebergern übernahm interimsweise Ex-St. Pauli-Profi Jörn Großkopf die Verantwortung am Seitenrand. Daher galt noch viel mehr als sonst die Prämisse, sich vor allem mit der eigenen Leistung zu beschäftigen. Die Grün-Weißen tauschten dabei im Vergleich zur 0:2-Niederlage gegen Ligaprimus TSV Havelse auf vier Positionen durch, was nicht zuletzt auch den Länderspielreisen von Spyros Angelidis und Ethan Kohler mitgeschuldet war.

Die erste Möglichkeit bot sich dem SVW, nachdem Ricardo Schwarz einen Steckpass bei Mika Polat anbrachte. Der Mittelfeldspieler umkurvte Eintracht-Schlussmann Arne Exner, doch ein Abwehrbein verhindert auf der Torlinie den Einschlag (6.). Den Norderstedtern war wiederum anzumerken, dass sie unbedingt eine Reaktion zeigen wollten. Die Großkopf-Elf lief mutig an und erspielte sich schnell die erleichternde Führung. Zunächst nickte Sturmtank Jack James eine Hereingabe von Ersin Zehir wuchtig ein (15.), dann war Fabian Grau nach einer Flanke von Routinier Philipp Koch aus dem Halbfeld am zweiten Pfosten ebenfalls mit dem Kopf zur Stelle (33.).

Grundsätzlich erschwerten die Regenfälle das Fußballspielen auf dem Grün. Insbesondere vor den beiden Strafräumen bildeten sich sichtliche Pfützen, in denen die Kugel langsamer wurde. Dennoch war Werder bemüht, spielerische Lösungen zu finden. Eine flache Hereingabe von David Igboanugo klärte Grau noch mit Mühe vor Joel Imasuen (37.). Nur zwei Zeigerumdrehungen später jubelten die Grün-Weißen aber doch, weil Norderstedt einen Hackenpass von Schwarz vor die Füße von Dennis Lütke Frie klärte, der das Leder aus 20 Metern überlegt flach ins rechte Eck schlenzte (39.).

Die U23 nahm den Schwung des Anschlusstores mit in den zweiten Durchgang. Kein Sato scheiterte noch an Exner, doch das Spielgerät landete vor den Füßen des gerade eingewechselten Maik Lukowicz, der die Kugel in die Maschen beförderte (49.). Anschließend war der SVW am Drücker: Nach einem Konter legte Sato ab für Imasuen, dessen Abschluss, noch leicht gebremst von Keeper Exner in Richtung Tor kullerte, dort jedoch in der Pfütze kurz vor der Torlinie liegenblieb (64.). 

Die nötige Fortune fehlte dem Angreifer auch, als er am Elfmeterpunkt aus der Drehung das Gehäuse nur haarscharf verfehlte (72.). Stattdessen schlug die Eintracht eiskalt zu, für die Falk Groß aus der Distanz ins lange Eck traf (81.). Bis zum Schluss drückte der SVW auf den Ausgleich, bis sich Leon Opitz auch tatsächlich die Großchance darauf bot. Der eingewechselte Außenbahnspieler scheiterte allerdings im Eins gegen Eins an Exner (90.+1). 

U23-Trainer Christian Brand: „Eine super unglückliche und ärgerliche Niederlage. Wir sind in Rückstand geraten, weil wir zwei Mal nicht gut verteidigen und noch schlafen. Wir kommen aber zurück ins Spiel und sind drückend überlegen. Wir laufen drei, vier Mal auf das Tor zu und hätten zwei Elfmeter bekommen müssen. Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen, die bis zum Schluss alles rausgeknallt haben.“

Die U23 hat nun sechs Tage Zeit, um sich von diesem Rückschlag zu erholen. Die Grün-Weißen fallen damit auf den neunten Rang der Regionalliga zurück. Am kommenden Samstag, 23.11.2024, um 14 Uhr ist dann Teutonia Ottensen im Stadion Platz 11 zu Gast.