Beim Thema Umweltschutz handeln wir aus Verantwortung und einer tief verankerten inneren Überzeugung heraus. Wir alle müssen unseren Teil dazu beitragen, den nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Umwelt zu hinterlassen. Unseren Lebensraum zu schützen, betrachten wir dabei als gesamtgesellschaftliche Aufgabe, bei der alle mit anpacken müssen.
Dementsprechend bereichsübergreifend haben wir auch das Thema „Ökologische Nachhaltigkeit“ auf mehrere Schultern verteilt – die Unternehmensbereiche Nachhaltigkeit sowie die Infrastruktur nehmen dabei eine Kernrolle ein und arbeiten interdisziplinär zusammen. Wissens- und datenbasiertes Handeln bildet bei der konkreten Ausgestaltung von Maßnahmen stets unser Fundament, um den größtmöglichen Impact für den Umweltschutz zu erzielen.
Wir haben uns auf den Weg gemacht, unser Klimamanagement innerhalb von vier strategischen Phasen zu erarbeiten. Zwei wichtige Schritte liegen bereits hinter uns, in denen wir eine Struktur für eine betriebliche Klimaschutzstrategie und ein Klimaschutzmanagement erarbeitet haben. Bis in das vierte Quartal 2023 hinein wird es nun weitere Workshops mit dem Mittelstand BVMW und in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut geben, sodass wir hier Schritt für Schritt auf Basis einer klaren Struktur vorankommen und weitere konkrete Maßnahmen definieren können.
Wir wollen die Farbe Grün nicht nur auf unseren Trikots tragen, sondern sie im Sinne der Nachhaltigkeit mit Leben füllen und unsere Fans und Partner*innen mit auf unseren Weg zum „grünen Verein“ nehmen. Um dieses Vorhaben zu manifestieren, haben wir uns der Initiative der Vereinten Nationen „Sports for Climate Action“ angeschlossen, die zur Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens beitragen und den dafür notwendigen Wandel beschleunigen möchte.
Mit diesem Commitment ist für uns eine klare Haltung im weltweiten Kampf für den Klimaschutz verbunden: Wir machen mit bei „Race to Zero“! Diese globale Kampagne ruft dazu auf, rigorose und sofortige Maßnahmen zu ergreifen, um die globalen Emissionen bis 2030 zu halbieren und bis zum Jahr 2040 das Netto-Null-Ziel zu erreichen. Sämtliche CO2-Emissionen wollen also auch wir bis dahin durch Vermeidung, Reduktion und – wo nötig – Kompensation „auf Null bringen“.
Schon heute leben wir im Verein das Thema Umwelt- und Klimaschutz in Form von zahlreichen konkreten Maßnahmen. Beim Einsatz von umweltschonenden Technologien im Zuge von Neu- und Umbauten sowie beim reduzierten Wasserverbrauch gehen wir mit gutem Beispiel voran. Unsere drei Sporthallen wurden zum Beispiel auf neue sogenannte „Behörden-Thermostate“ umgerüstet, mit denen sich die Temperatur zentral steuern lässt. In der Werder-Halle Hemelinger Straße wurden ein neuer Gasbrenner verbaut und die Fenster energetisch saniert.
Darüber hinaus haben wir im wohninvest WESERSTADION und unseren Sporthallen für einen 50 Prozent niedrigeren Wasserverbrauch im Sanitärbereich gesorgt, indem Perlatoren in die Handwaschbecken integriert und weniger automatisierte Spülvorgänge in den Toiletten durchgeführt wurden. Im Bereich der Rasenbewässerung sparen wir Stadtwasser, weil wir in Teilbereichen Grundwasser zur Bewässerung einsetzen.
Beim Thema Merchandising stehen bei Werder ebenfalls die Zeichen auf Klimaschutz: In den nächsten Jahren soll der Anteil unserer Textilien, die aus Bio-, Fairtrade- und recycelten Materialien hergestellt sind, weiterwachsen. Erfahre mehr über das Projekt "Vom Feld in den Fanshop".
Power von Werder: Circa 650.000 kWh Strom produziert die hochmoderne Photovoltaikanlage, die in unserer Stadionhülle verbaut wurde. Sie besteht aus insgesamt 200.000 Solarzellen und ist damit eine der größten gebäudeintegrierten Anlagen Europas - und noch dazu preisgekrönt. Das Gesamtenergiekonzept des wohninvest WESERSTADIONS stammt von EWE und swb, zu dem neben der PV-Anlage auch die innovative Heizzentrale Süd/West gehört.
Dort werden mithilfe einer Mikrogasturbine nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung gleichzeitig Wärme und Strom erzeugt. Energieverluste, die bei der getrennten Erzeugung von Strom im Kraftwerk und Wärme in einer Gastherme entstehen, werden von 78 auf 12 Prozent reduziert. Auch Emissionen und der Instand-haltungsaufwand sind geringer als bei herkömmlichen Anlagen.
Anpassung an den Klimawandel: Die direkte Stadionlage an der Weser verpflichtet hier zu einem weitsichtigen Handeln. Um drohende exorbitant hohe Schäden zu vermeiden, wurden in den letzten Jahren bereits fast 7,5 Millionen Euro in Hochwasserschutzmaßnahmen investiert. Die anfallenden Kosten wurden von der Bremer Weser-Stadion GmbH und der Stadt Bremen getragen.
Der SV Werder Bremen ist zudem Mitglied im Zusammenschluss "Sturmflutpartnerschaft Pauliner Marsch & Im Suhrfelde" für die Vorsorge vor Schäden durch Überschwemmungen, die durch schwere und sehr schwere Sturmfluten eintreten können. Die Kooperation entstand als Ergebnis des vom Bund geförderten Projekts „BREsilient – klimaresiliente Zukunftsstadt Bremen“ (2017 – 2023). Mehr Infos gibt es hier.
Als Fußballverein sind wir viel unterwegs. Unsere Teams treten regelmäßig bei Auswärtsspielen in ganz Deutschland an – oft begleitet von Tausenden treuen Werder-Fans. Angesichts dieser hohen Anzahl von Reisen ist es umso wichtiger, dass wir das Thema Mobilität fokussiert in den Blick nehmen. Das Mobilitätsverhalten unserer Fans, also ihre An- und Abreisen, machen ca. 60 Prozent des CO2-Fußabdrucks von Werder und den größten Anteil innerhalb unserer Scope-3-Emissionen, die indirekt entlang unserer Wertschöpfungskette entstehen, aus.
Schon seit mehr als 20 Jahren nehmen wir hier bereits positiv Einfluss, indem unsere Eintrittskarten für die Nutzung des ÖPNV im VBN-Gebiet berechtigen. Doch auch hier geht noch deutlich mehr. In der Saison 2023/24 wollen wir uns schwerpunktmäßig nachhaltiger Mobilität annehmen. Den Start macht die Veröffentlichung eines Mitfahrportals für Fans, über das sie Fahrgemeinschaften zu Heim- und Auswärtsspielen des SVW digital organisieren können, das wir gemeinsam mit unserem Partner Pendlerportal entwickelt haben.
Die Bereitstellung nachhaltiger Mobilität ist uns auch bei unseren Mitarbeiter*innen wichtig, denen wir die Möglichkeit bieten, E-Bikes für umweltschonende Arbeitswege zu leasen. Darüber hinaus befinden sich 16 E-Ladestationen in der Stadiontiefgarage, um die E-Mobilität im Kollegium weiter zu fördern.
Mülltrennung in den Büros ist bei uns selbstverständlich – unterschieden nach Bio, Papier, Glas und Wertstoffen. Über den Entsorger werden die gewerblichen Mischabfälle in einer modernen Sortieranlage behandelt, um die enthaltenen Wertstoffe zu separieren und einem Recycling zuzuführen. Die Reste werden der thermischen Verwertung zugeführt. Wir setzen aber auch schon einen Schritt vorher an, indem wir zum Beispiel bei der Verpflegung der Spieler*innen – auch bei Auswärtsspielen – seit dem Frühjahr 2022 das Aufkommen von Müll durch Mehrwegverpackungen im praktischen To-Go-Format vermeiden. Allein dadurch können ca. 5.000 Einwegverpackungen pro Jahr eingespart werden.
Die Getränke und Speisen im wohninvest WESERSTADION werden ohnehin fast ausschließlich in Mehrwegsystemen oder gänzlich ohne Verpackung ausgegeben. Darüber hinaus nehmen wir in Zusammenarbeit mit unserem Stadion-Caterer Levy Restaurants stetig weitere Optimierungen vor und versuchen, verbliebenes Einwegmaterial weiter zu ersetzen. Zum Beispiel werden Servietten anstatt Papp-Ummantelungen für Besteckpakete verwendet.
Seit Juli 2022 unterstützen wir gemeinsam mit Ferencváros Budapest, Club Brügge, FC Twente Enschede, dem FC St. Pauli, Betis Sevilla, Bohemian F.C., La Liga und dem TASC (Forschungsinstitut für sozialen Wandel) die vom European Football for Development Network (EFDN) gegründete Initiative „Football for Climate Justice“.
Das bis Juni 2025 laufende Projekt zielt darauf ab, das Potenzial des Fußballs im Kampf gegen den Klimawandel zu nutzen und auszubauen. Konkret sollen die Ziele des European Green Deal in Bezug auf Ressourceneffizienz, Kreislaufwirtschaft, Emissionsminderung und Wiederherstellung der biologischen Vielfalt unterstützt und die Sustainable Development Goals der UN berücksichtigt werden.
Das Projekt erkennt zudem die bedeutende Rolle der Fußballvereine im Leben ihrer Fans und Gemeinschaften an und ermöglicht es Vereinen, zu Treibern des Wandels zu werden. Unter anderem werden dafür die Dringlichkeit von Klimaschutzmaßnahmen kommuniziert, positive Verhaltensänderungen gefördert und Gemeinschaftsprojekte unterstützt, die die Klimagerechtigkeit im Sinne des Europäischen Klimapakts vorantreiben und insbesondere die Umweltrechte von Kindern sichern.
Der Werder-Kalender für die Saison 2023/24 ist vollgepackt mit Zielen und Maßnahmen, mit denen wir aktiven Umweltschutz betreiben wollen. Ganz oben auf unserer To-do-Liste steht die Reduzierung unserer CO2-Emissionen. Konkret ist zum Beispiel eine Energieverbrauchsreduzierung um 20 Prozent geplant, die wir aus Vorgaben der DFL in Bezug auf die Energiekrise, ausgelöst durch den Angriffskrieg Russlands in der Ukraine, abgeleitet haben.
Erreichen wollen wir dieses Ziel unter anderem durch eine weitere technische Umrüstung in den Bereichen Heizung und Heizungssteuerung in unseren Sporthallen sowie durch eine Teil-LED-Umrüstung des Flutlichts auf den Trainingsplätzen. Zudem planen wir, in der Saison 2023/24 mit Mitarbeiter*innen und Nachwuchsmannschaften sowie Partnerinstitutionen Workshops zum Thema „Klimaschutz“ durchzuführen. Ein gutes Beispiel: In der Fair-Play-Schulfußballliga "Community Champions League" veranstalten wir hierzu regelmäßig Workshops mit Schüler*innen.
Im Bereich Mobilität sehen wir große Einsparpotenziale für CO2-Emissionen. Auf Basis einer Verkehrsanalyse von Fanbewegungen wollen wir ein Konzept erarbeiten, wie eine Reduzierung zu erreichen ist. Darüber hinaus liegt bereits ein abgestimmtes Mobilitätskonzept für den Stadionbetrieb zu den Heimspielen vor, das nun in die Umsetzung gehen soll.
Auch in Bezug auf unsere Belegschaftsmobilität wollen wir im laufenden Jahr eine detaillierte Verkehrsanalyse vornehmen. Für die Saison 2023/24 ist zudem geplant, unseren Fuhrpark unter Nachhaltigkeitsaspekten weiter zu optimieren und den Einsatz von Hybrid- und E-Mobilität zu forcieren. "Mehr Zug als Flug!" – dieses Prinzip soll künftig auf Dienstreisen noch mehr gelebt werden. Für die Umwelt heißt es dann für Werder auch mal: Wege gehen!
Wir haben im Jahr 2023 ein Energieaudit angestoßen, das wir mit unseren langjährigen Partnern EWE und swb umsetzen und 2024 finalisieren werden. Grundsätzlich gilt bei uns: Wir wollen genau wissen, wo beim SV Werder Bremen weitere Einsparpotenziale liegen. Deshalb haben wir auch eine wissenschaftliche Analyse unseres „Wasser-Fußabdrucks“ beauftragt. Auf Basis dieser Erkenntnisse werden wir eine Reihe von zusätzlichen infrastrukturellen Maßnahmen ergreifen, die unseren Energie- und Wasserverbrauch weiter reduzieren.
Schon nach unserem Energieaudit 2020 konnten wir viele kleinere Einsparmaßnahmen ableiten, die kurzfristig zu signifikanten Ersparnissen geführt haben. Nie war es wichtiger, den Energie- und Ressourcenverbrauch laufend zu optimieren und so viel Energie wie möglich einzusparen – aus Kostengründen, aber auch, um unseren CO2- sowie Wasser-Fußabdruck dauerhaft zu senken.