Werder-Fan-Erlebnisse / Werder-Fan-Geschichten

Dieses Thema im Forum "Fan-Themen" wurde erstellt von TUDDI, 17. Dezember 2008.

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  1. TUDDI

    TUDDI

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    Gerade diese wurde von Tanja und ihrer Mutter kritisiert.

    Ich habe immer versucht mein Herz in die Hände zu nehmen, aber mit schöner Regelmäßigkeit werde ich abserviert.

    TUDDI
     
  2. Ich meinte jetzt mit dem sich trauen eher bei einer anderen Frau, als bei Tanja ... ihre Reaktionen und die ihrer Mutter kennst du ja bereits. Und nicht alle Menschen reagieren so, wie die beiden, deshalb solltest du einfach mal was andres ausprobieren. :)
     
  3. Also erstmal... weiß nicht ob dies der richtige Thread Ort ist :lol: wenn nicht pls verschieben.
    Habe heute beim Praktikum nichts zu tun gehabt (Internet hat auch nicht funktioniert) also habe ich mich mal mit meiner Fan-Mentalität auseinandergesetzt. Wenn ihr lust habt etwas über meine Fan"Entwicklung" zu erfahren viel spaß beim lesen... wenn nicht bitte keine blöden kommentare :D THX...

    Ich werde oft gefragt wie man überhaupt als Südtiroler dazu kommt, Fan von Werder Bremen zu werden. Viele werden mich vielleicht „Erfolgs Fan“ nennen, andere können mich vielleicht verstehen. Erstmal zu meiner Vorgeschichte.
    Kapitel 1: Als ich noch jung war, bekam ich von meinen Eltern ein Trikot von Juventus Turin geschenkt, der Wahrscheinlich meist gehasste Italienische Verein in Bremen (?). Einige „Juventini“ die ich kenne bezeichnen mich jetzt als Verräter, oder als Sympathisant der nie ein Fan gewesen sei. Laut ihnen steht ein Fan immer hinter dem Club egal was passiert! Ich denke auch irgendwie, dass ich kein richtiger Fan gewesen bin. Aber irgendwie doch! Da stellt sich die Frage was macht einen Fan aus? Aber dies ist ein anderes Thema.
    Dank der Übertragungsmethoden der italienischen Medien hat mich die Serie A (bis auf einzelne Spiele von Juve) nicht besonders Interessiert. Natürlich habe ich um die Meisterschaft und bei Championsleague Spielen mitgefiebert. Doch diese Liga mit ihrer Fan Kultur, mit diesen sogenannten „Stadien“ und mit dieser Lächerlichen Übertragungsmethode hat mich nie angesprochen. Für die, die nicht wissen wie die Serie A im Free TV übertragen wird, erkläre ich dies mal aus meiner Sicht:
    Ein Interessanter Spieltag steht an… Ohne Abo von Sky (Pay-TV) setzt man sich vor den Fernseher und zappt zum Öffentlich/Rechtlichen Sender. Der Moderator/in stellt die Expertenrunde vor, kann man sich so vorstellen wie beim Doppelpass. Die Experten sitzen in der Runde und sprechen über die Spielbegegnungen…. Gleich geht’s los …Anpfiff!! Los geht’s… Am Unteren Bildschirmrand werden die Spielbegegnungen in einem Live Ticker eingeblendet. Die Experten reden so lange bis sich ein Kommentator aus einem Stadion meldet: GOOOOOAL GOOLASSO GOLASSO … RETE RETE RETE …. (Ist ja bekannt, wie die Durchdrehen) Aus dem Studio wird zum Kommentator geschaltet. Man sieht (!!!) den Kommentator herumschreien wie schön dieses Tor gewesen sei. (Einblendung, dass am Abend um ca. 23:00 Uhr die Tore gezeigt werden). Und so geht es weiter bis die Spiele zu Ende sind. Einfach lächerlich… ein um Experten erweitertes Liga Radio, wobei beim Ligaradio auch das Spiel kommentiert wird.
    Dadurch, dass mein Bruder Bayernfan wurde, war ich anfangs „gezwungen“ Sportschau zu schauen. Aber nach einiger Zeit gefiel mir die Bundesliga immer besser. Komplette Spielzusammenfassungen, Spannung, Interviews und vieles mehr. Da fing es an! Die Sympathie für Bremen entstand. Werder mit Micoud, einem Ailton und wie sie alle hießen - Offensiv Spektakel Pur! Schließlich kam auch noch der Moggi Skandal dazu, der Zwangsabstieg war nur zweitrangig. Aber, dass sich Juve durch die Korruption einige(?) Meistertitel erkaufte war mir Zuviel. Ich, genau der, der die angeblichen Schirientscheidungen immer als “unglücklich“ oder als „nachvollziehbare Entscheidungen“ abstempelte. Ich war total davon überzeugt, dass es bei Juve keine Korruption gibt. Dass es bei Wetten manchmal nicht ganz Legal zu geht war klar. Aber, dass korrupte Leute den Verein sogar leiten hätte ich mir nie gedacht. Ich habe den Verein immer verteidigt und dann merkt man, dass man Ups, ich muss meine Wortwahl ändern ;) wurde. Die Meisterschaft bei der man mitgezittert hat, die man schlussendlich gefeiert und bejubelt hat war nur erkauft.
    Ich denke jeder hat in seiner „Karriere“ verschiedene Kapitel. Bei mir war das erste Kapitel Juve… egal ob man mich als Fan oder nur als Sympathisant bezeichnet.
    Kapitel 2: Werder wurde für mich immer Interessanter, ich fing an mich für den Verein zu Interessieren. Das Double 2004 oder die „Legendären“ Championsleague Spiele in den letzten Jahren waren einfach Unglaublich (Real, Chelsea, Valencia, Barca usw.) Die Saison in der man fast vor dem FC.Barcelona die Gruppenphase beendete. Das 1-1 zuhause gegen Barcelona, die Übermannschaft die bis zur 90. min verdient mit 1:0 zurücklag. Ein Fußballgott (Ronaldinho in seinen besten Zeiten) der von einem Clemens Fritz total aus dem Spiel genommen wurde, und der Außenseiter der den FCB fast zum verzweifeln brachte. Nur dieser kleine Argentinier zerstörte diesen Überragenden Sieg und brachte den Ball in letzter Sekunde noch hinter die Torlinie. Einige werden sagen, das war doch kein Highlite. Aber für mich war es „das Highlite“ bei dem ich merkte, dass ich diesen Verein mehr als nur sympathisch finde. Ich war enttäuscht, dass solch eine Leistung nicht belohnt wurde. Ich war erstaunt, dass Werder mit diesen Mitteln so gut oben Mitspielen konnte. Und mir gefiel die Philosophie bei Werder. Junge Spieler, Offensiver Fußball und Hart erarbeitetes Geld. Somit war mein zweites Kapitel klar WERDER! Und ich hoffe, dass dieses Kapitel niemals Enden wird!

    Mfg Treze
    Danke fürs Lesen ... :beer:
     
  4. dapacerman

    dapacerman

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    Da Frage ich mich jetzt schon, ob es schlimmer ist sich sowas selbst auszudenken, oder, dass man nicht erkennt wie Sch**** das ist und es auch noch kopiert (DSF)...

    p.s.: Ich bin übrigens durchs DFB-Pokalfinale '92 Werderfan geworden. Nein, '92 ist kein Schreibfehler ;)
     
  5. Ich hatte ne gute erziehung :svw_schal:
     
  6. Ja, ich glaub das gabs mal nen Thread...
    Aber egal, ich les sowas generell sehr gerne. Von mir aus könnte jeder User hier zu seinem eigenen persönlichen Werde(r)gang einen netten Text schreiben. Ich würde sie alle lesen...
     
  7. mein vater ist hsv fan, da konnte ich ja nur werderaner werden :applaus:
     
  8. Naja, ich denke nicht, dass man das Fan-Sein in unterschiedliche Kapitel unterteilen kann. Wenn man erstmal Fan - und ich sage Fan, und nicht Sympathisant - eines Vereins ist, dann kommt man davon auch nicht wieder los - denn andernfalls ist man nie ein Fan gewesen. Dass man sich als Sympathisant einer Mannschaft durchaus von dieser abwenden kann, kann ich zum Glück nur zu gut nachvollziehen - ich war als kleiner Furz mal Sympathisant der Weißwürste, hab mich damals natürlich stolz "Fan" genannt. Aber Fanartikel bewirken eben keine Beziehung zu einem Verein. ;)
    Das richtige Fan-Sein habe ich jedenfalls hier gefunden. Ich weiß nicht, wie lange ich schon wirklich ein Fan bin und seit wann kein Sympathisant mehr. Ich denke, ein richtiger Fan bin ich erst lange nach meinen ersten Stadionbesuchen geworden. Für mich ist aber die Hauptsache, dass ich es jetzt bin. :svw_applaus:
     
  9. la_mariposa

    la_mariposa

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    Neither here nor there
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    Ich bin auch noch nicht so lange Fan - und bei mir war auch genau dieses Barca Spiel der Punkt, von dem an ich so fasziniert war, dass ich alle Werderspiele begeistert mitverfolgt habe. Schön, dass es noch anderen so erging :D
    Ich finde auch nicht, dass wir notwendiderweise "Erfolgsfans" sind. Schon klar, Werder hatte in unserer Zeit relativ viel Erfolge, aber diese Saison war zb. nicht immer so super und wir sind ja trotzdem nicht zu Wolfburg oder Hoppenheim gegangen ;) Klar ist es ein Unterschied ob man schon seit 30 Jahren mit einem Verein mitfiebert oder seit 3, 4 oder 5 Jahren, aber das schmälert ja nicht unsere Absicht. Würden wir in Bremen leben und hätte mein Vater mich mit ins Weserstadion geschleppt, als wir gerade mal laufen konnten, dann wäre ich vielleicht auch schon seit Anfang der 90er Jahre Werder Fan :p

    Und wie sonst soll man auf einen Verein kommen wenn nicht durch Medienberichterstattung. In meinem Bekanntenkreis ist niemand der Werder auch nur besonders sympathisch findet, ich bin erst durch internationale Spiele/nationales Interesse aufmerksam geworden. Und ich hab den Verein trotzdem 'gefunden' obwohl mich niemand in diese Richtung geprägt hat, ist doch auch schön oder? :D
     
  10. Ynee

    Ynee

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    Düren
    Ich weiß eigentlich gar nicht mehr wie ich Werder Fan "geworden" bin.

    Mein Opa hat mich immer zu Köln Spielen geschleppt und wollte wohl, wie das bei uns in der Familie der Großteil ist, aus mir einen nen FCler machen. Irgendwie ist das gründlich daneben gegangen.

    Irgendwann, ich war so 6 war ich mit meiner Oma beim Familienteil in Syke und mein Großwasweißichonkeloder so hatte so ein schönes Werder-Zimmer. Das fand ich ganz toll :roll:. Da fing alles an. Meine Familie war geschockt... und ich glaube, als ich dann mit 11 auch noch anfing mit Leverkusen zu sympathisieren bin ich aus sämtlichen Testamenten gestrichen worden.

    Tjoar... und seitdem wächst meine grün-weiße-Liebe von Tag zu Tag...
     
  11. the_freaktaker dein Post hat mich zum Nachdenken gebracht... ich denke du bringst es auf den punkt...
    :beer: .. ich sehe mich als Werder Fan obwohl ich noch nie ein Spiel live (im Stadion) mitverfolgen konnte :D

    zu la_mariposa: Bei mir ist es sehr sehr ähnlich... Kenne nur 1 Person die man höchstens als Sympathisant von Werder bezeichnen könnte und auch ich habe trotzdem WERDER "gefunden" und bin froh drum :svw_applaus:
    und hier wo es nur von Bayern Fans wimmelt (Übrigends gibt es einen der "besten" Fanclubs der Bayern hier in Lana (Rotweiße Adler *kotzsmile*:stirn:)

    Hoffe, dass es in den nächsten Jahren mal einen GrünWeißen Fanclub geben wird ;)
     
  12. Ich hatte nen Einfall: wie wäre es, wenn jeder User hier seine besten, kuriosesten, nachdenklichsten oder lustigesten Fangeschichten rund um Werder erzählen kann?! Jeder könnte seine persönliche Story zu nem Spiel, einem Spieler, einer Auswärtsfahrt, einfach irgendwas bzgl. grün-weiß, zum besten geben, anlehnend an das Überthema. Ich persönlich hätte nen Spaß dran, lustige Geschichten von anderen Fans zu lesen.


    @mods: wenns das schon wo gibt dann sorry


    @all: Teil 1 heute befasst sich mit "Eintagsfliegen", d.h. schreibt einfach ne Werderstory zu irgend einem Tageswunder, einer Modeerscheinung, die dann gleich wieder verschwand oder zu einem One-Hit wonder in Fußballschuhen.


    Ich mach mal den Anfang:

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    Es war irgendwann im März 2000 an einem Sonntag. Werder spielte beim SSV Ulm 1846; von mir daheim nur 1 Stunde Fahrzeit entfernt. Kurzerhand durfte ich als 11-jähriger Knirps mit meinem großen Bruder dorthin fahren, da am nächsten Tag keine Schule war. Dort angekommen war eig. alles darauf vorprogrammiert, dass man dieses Überraschungsteam aus dem Stadion ballert, doch bereits die Suche des Stadions bzw. des Parkplatzes dauerte fast 45 Minuten, weswegen ich das einzige mal in meinem Fandasein den Anstoß eines Werderspiels verpasste.
    Der Gästeblock, mehr provisorisch als sicher, war unüberdacht (es hat ziemlich geschifft) und direkt unter einer riesigen, viel zu großen Videoleinwand, die zu dem ansonsten kleinen, schnuckeligem Stadion in keinster Weise passte. Damals spielten noch "Größen" wie Roembiak, Bogdanovic, Wojtala oder Wiedener bei uns, immerhin hatten wie Pizza-Toni im Angriff, die zu dieser Zeit gut in Schuss waren. Das Spiel an sich war eine einzige Katastrophe: nach 5 Minuten hat ein gewisser Uwe Grauer (!!!) einen Bremer (ich glaube, es war Pizarro) so derart umgemäht, dass wir völlig verängstigt ob deren Kampfstärke (spielerisch waren die furchtbar, die haben halt jedes Spiel das ganze Gras ihres Rasens gefressen) nichts auf die Reihe brachten. Dazu hatte Frank Rost nicht seinen besten Tag erwischt und wir lagen irgendwann mit 0-2 hinten durch einen gewissen Hans van-der-Haar (!!!). Just in dem Moment, als Ailton den 1-2 Endstand besorgte, bauten irgendwelche Ordner direkt vorm Gästeblock eine riesige Werbefahne auf, wegen der man vielleicht noch 10% vom Spielfeld sah.
    Dass wir gegen solche Holzer verlieren würden, hätte ich mir nicht träumen lassen - Spieler wie Radoki, Zdrillic, Gora oder wie die alle hießen (an alle erinnere ich mich leider nicht mehr), die heute keine müde sau mehr kennt, hatten meine Helden geschlagen. Dieses Spiel, mit dem ganzen drumherum, was auf alles deutete, bloß nicht auf ein Bundesligastadion, eine Bundesligamannschaft oder ein Bundesligaumfeld (die Stadionzeitung war ein Faltblatt mit der Hälfte Werbung, wenn ich mich recht entsinne), hat sich mir bis heute in mein Hirn eingebrannt. Dass wir in der Ulmer Nacht dann auch noch fast ne Stunde unser Auto nicht mehr fanden, da die ca. 300 Gästefans wie Schwerverbrecher irgendwo hin eskortiert wurden, bloß nicht dahin, wo unsere Karre war, war dann nur noch ein Highlight. Ohne eine Abneigung gegen Ulm oder den SSV zu haben - das war meine komischte Auswärtsreise zu nem Buli-Spiel ever.
     
  13. Am 19.9.1993 war ich in Karlsruhe beim Spiel KSC gegen Werder. Werder führte durch ein frühes Eigentor 1-0, als ein mir bis dato unbekannter Andree Wiedener in der 86. Minute eingewechselt wurde und zwei Tore zum 3-0 Endstand schoss. Da ich ihn und daher seine eigentliche Position nicht kannte, freute ich mich über unseren neuen Torjäger. In seiner anschließenden soliden Karriere gelang ihm noch ein weiteres Bundesligator. Als Goalgetter war Wiedener allerdings eine Eintagsfliege.
     
  14. Bei meinem ersten LIve-Spiel mit Werder Bremen war ich im Dortmunder Westfalenstadion. Ich war so etwa 10 und es war mein aller erstes Spiel im Stadion. Wir kamen auch etwas spät an (ca.2-3 Stunden Fahrt) und, wie so auch immer, hatte mein Bruder ein Messer dabei. Das mussten wir also erst abgeben.
    Als wir endlich drin waren, standen wir irgendwo hinter einem Tor und ich habe kaum was vom etwas langweiligen Spiel gesehen, da ich ja noch was kleiner war. Das Spiel endete übrigens 1:1, wer was gemacht hat... Keine Ahnung mehr. So wirklich begeistert war ich von der Stimmung auch nicht. War ja im alten Stadion.
    Eines Sache blieb mir aber noch in Erinnerung. Nach dem Spiel mussten wir pinkel, mein sehr viel älterer Bruder wollte aber schnell nach Hause fahren, weshalb ich damals zum ersten Mal in meinem Leben mitten auf der Strasse gepinkelt habe.
    Ist nicht spektakulär, aber ich hab´s nach knapp 15 Jahren nicht vergessen.

    :):):)
     
  15. Mein erstes Werderspiel war 1988 am letzten Spieltag auf Schalke. Mein Vater ist wie ein großer Teil hier im Ruhrgebiet Schalke-Fan und hat mich immer mit ins Stadion genommen (Es war früher kein Problem sein Kind, ohne Karte mit ins Parkstadion zu nehmen, schließlich waren dort Sitzbänke und nicht Sitzplätze), bis Dato war ich auch Schalke-Fan, wenn man es den so bezeichnen darf, schließlich war ich gerade 5 Jahre geworden.

    Dieser Tag, obwohl ich mich nicht ein bischen dran erinnern kann hat dazu geführt das man meine Beiträge heute hier und nicht im Schalke-Forum lesen kann.
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    Einige Jahre später war für mich der große Tag gekommen, ich durfte endlich mal alleine zu einem Werderspiel fahren. Ich war 12 Jahre alt und es war der 20.Spieltag der Saison 94/95. Wir haben ein Freitagabend Spiel beim VfL Bochum, 20min Busfahrt für mich. Ich stand genau hinter dem Tor, damals war im Ruhrstadion die gesamte Westkurve noch der Stehplatz für die Gäste.
    Völlig alleine stand ich an einer Stange um bessere Sicht aufs Feld zuhaben, falls sich jemand vor mir stellte. Kurz vor Anpfiff kamen dann drei Werder-Fans (Alle kräftig, mit großen Bauch :D Ich behaupte mal ne typische Rocker-Figur) zu mir und haben gefragt ob ich alleine da bin. Ich habe ihnen gesagt das ich alleine hier bin und es mein erstes Spiel von Werder ist. Einer von Ihnen setzte mich auf die Stange und hielt mich fest. Das Spiel begann - der VfL führte den Anstoss aus und Henryk Baluszynski spazierte durch unsere gesamte Mannschaft und schoss nach 16 Sekunden !!!!!!!!! Das 1:0 für den VfL. Ich fing fast an zu heulen als mich einer von denen tröstete und sagte, dass das schon noch wird. Und so kam es auch, wir drehten das Spiel noch vor der Halbzeit durch einen Doppelschlag von Wladimir Bestchastnykh. Hier weiss ich noch ganz genau wie wir uns beim 2:1 gedrückt haben und einige Stufen runter gefallen sind. Ich weiss nicht mehr ob ich mich weh getan habe oder einfach nur weich auf einen der großen Bäuche gefallen bin. Auf alle Fälle hat es ein riesen Spass gemacht, vorallem weil wir noch den 60 Meter Spurt von Super Mario zum 3:1 bewundern durften. Hier war für mich klar das ich mich für die richtige Elf entschieden hatten, nicht weil wir gewonnen hatten, sondern weil ich so einen Klasse Eindruck von den Werder-Fans hatte.
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    So und nun mal was zum Thema Eintagsfliege :

    In der selben Saison am 26.Spieltag haben wir im Kölner Müngersdorfer Stadion gespielt. Es war meine weiteste Reise zu einem Werderspiel und ich durfte von meinen Eltern aus hin aber auch nur aus einem Grund.
    Ich habe Wochen zuvor einen Werder-Fan als Brieffreund gefunden (ich weiss nicht mehr woher Yps-Heft oder MickyMaus ect. :D) der schon 16 Jahre alt war. Ich kenne seinen Namen nicht mehr weiss nur noch das er in Nordkirchen wohnte. Auf jeden Fall holte sein Vater und er mich am Vortag zu hause ab und ich übernachtete bei ihm. Am nächsten morgen ging es dann los mit den Zug nach Köln, das alte Stadion sah von weitem aus wie eine Festung aus dem alten Römerreich. Total marode und dreckig. Naja egal, es waren viele Werderfans mit gereist und es stand zur Halbzeit 0:0. Die anderen Halbzeitergerbnisse wurden eingeblendet...der KSC führte mit 1:0 beim Tabellenführer BVB. Die Tribüne tobte, wir waren neuer Spitzenreiter. Ein genialer Tag sollte mit dem 1:0 von Neubarth seinen Lauf nehmen, doch leider kam es ganz anders. Der BVB drehte das Spiel noch und wir kassierten in der Nachspielzeit 92. oder 93. min ?? das 1:1 . Damit war die Tabellenführung weg und der Tag im A.... . Trotzdem feierten die Fans mit der Mannschaft...wir fuhren wieder mit dem Zug nach hause, aber diesmal zu mir. Mein Brieffreund übernachtete bei mir und wurde am nächsten Tag von seinem Vater abgeholt. Wir haben uns danach nie wieder gesehen.

    Vielleicht ist er ja hier im Forum und kann sich an diese Geschichte errinnern.
     
  16. Schulz-27

    Schulz-27

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    Ich hab CG schon 2 mal das Leben gerettet.
    1mal bei LLGW wo er ausgerutscht ist und ich ihn noch auffangen konnte. Das 2te mal wäre er fast vor eine S-Bahn gelaufen.

    Oder wenn wir mal nicht ins Stadion können und bei ihm Fußball gucken erfindet er immer schöne Wörter. Z.B. rausrum...
     
  17. stonesstonie

    stonesstonie

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    Veränderung
    Es veränderte sich vieles. Für alles braucht man Mitgliedschaften, Fancards oder sonstigen Kram. Ohne Geld zu investieren war an die Sache, ein Fußballspiel zu sehen und eine Karte dafür zu bekommen, nicht mehr zu denken. Ich meine auch zu spüren, wie dem Verein der einzelne Fan immer unwichtiger wird. Die Nachfrage war halt stärker als das Angebot. Entweder man machte es mit oder man wäre einfach ausgetauscht worden. So nahm man Preiserhöhungen einfach hin, biss auf die Zunge, wenn die Dauerkarte früh und unangekündigt abgebucht worden ist. Man ist eine ersetzbare Nummer für den Verein und kein Fan mehr, auf den man nicht verzichten wollte. Dementsprechend steril wirkte auf mich dann auch vieles. Auch die Fankultur änderte sich. Die “Ultras” hielten auch in Bremen Einzug. Sie zogen Fans in ihren Bann, sie sorgten für gute Stimmung, für Missstimmung. Mit den Jahren lernte ich dort viele nette und gute Leute kennen. Aber mit der Sache “Ultra” als Gesamtbild konnte ich mich nie anfreunden. Es blieb bei großzügiger Toleranz mit viel gutem Wohlwollen von meiner Seite aus und den besten Wünschen für die Jungs. Ich fragte mich aber oft, ob die Jungs mehr auf ihren Capo als auf das Spiel schauen. Verstanden die überhaupt das Spiel? Ich ärgere mich über unpassende “Lalalalalala”-, “Allez, allez”- oder “Ohohohohoho”-Gesänge in vielen Situationen. Stimmung war nicht mehr auf das Spiel bezogen und nicht mehr entsprechend angepasst. Es wirkte eher wie ein Wettstreit unter den Fangruppen. Das Brachiale war weg. Der Einfallsreichtum der Fans. Früher reichte im richtigen Augenblick ein doofer Gedanke aus und die Kurve übernahm ein neues Lied und hatte ein neues Lied. Von einer einzelnen Person. Jetzt wirkt irgendwie alles wie aus der Konserve. Aber ich sehe bei allen negativen Dingen irgendwo auch immer noch überall was Gutes. Ich will nicht altmodisch oder gar spießig sein und akzeptiere all diese Dinge eben und rede mir ein, dass so halt die Zeiten nun mal sind. Viele Generationen machten ja solche Neuerungen über Jahrzehnte mit. Jetzt bin ich eben in dem Alter, wo ich das erste Mal was kritisch sah und nicht mehr mit dem Strom mitschwimmen konnte und wollte. Wir hatten ja alle ein gemeinsames Interesse, eine gemeinsame Liebe: Werder Bremen. Und darum sollte es doch auch gehen.
    Ich lief also nebenher. Dabei merkte ich aber, dass ich mehr und mehr die Lust verlor. Ich musste um die Liebe kämpfen, um sie nicht zu verlieren. Mehr und mehr Bremer trauern den alten Zeiten nach. Als Bremen noch Bremen war. Als der Spieltag noch mehr war als 90 Minuten und die Woche mehr als nur der Samstag war. Als Bremen eben das Leben war.
     
  18. auch wenn ich erst 4 Jahre Später Werderfan wurde, aber das lag am Alter :O)
    Als Urbremer kommt mir da vieles bekannt vor, sehr schöner Beitrag!
     
  19. Joar, da kann ich durchaus viel von nachempfinden, da es mir ähnlich geht.
    Besonders jenes...
    ...verändert sich scheinbar immer mehr. Wenn ich da an alte, unüberdachte OK-Zeiten zurückdenke, wo nun wahrlich nicht immer 90 Min. Stimmung angesagt war, aber es war irgendwie flexibler und tatsächlich mehr abhängig vom aktuellen Spielgeschehen. ALlein die Tatsache, daß ein "Stimmungsmacher" heutzutage fast 90 Min mit dem Rücken zum Geschehen steht und somit nur schwerlich einen Bezug zu dem Spiel findet, wirkt auf mich teilweise recht bizarr. Der Stimmung ist es ebenfalls nicht zuträglich.
    Seinerzeit gab es in der OK zwar auch jede Menge eigene Gruppierungen, was sich allerdings stimmungstechnisch nicht so stark abgrenzte, wie derzeit. Da bekommt man oftmals das Gefühl, daß der interne Sängerwettstreit vor dem Anfeuern der Mannschaft steht. Man inszeniert sich heute selbst zu sehr.
    Im Vergleich zu früher wirkt der heutige Support (nicht nur bei uns) irgendwie steriler und schablonenhafter. Früher wurde insgesamt spontaner auf alles mögliche reagiert. Wenn bspw. Icke Häßler gemächlich zur Ecke trottete, setzte auch mal spontan ein durchaus lautstarkes "Häßler ist ein Gartenzwerg" ein, was dann durch den Großteil der Kurve schwappte. Ironisch, weniger boshaft...
    Was die Wertschätzung des Vereines bzgl. des "Fans" angeht, fallen mMn Vergleiche sehr schwer. denn man kann Werder 1980 ganz einfach nicht mehr mit Werder 2011 vergleichen. Was man im Grunde bei keinem Verein mehr machen kann. Waren es seinerzeit noch Vereine im herkömmlichen Sinne, sind es heute nüchtern kalkulierende Wirtschaftsunternehmen, sprich: Firmen. Die Entwicklung hat nunmal diesen Weg genommen, nicht nur bei uns, europaweit.
    Da man für sich selbst in der Regel Fußball in erster Linie als sein Hobby, bzw. eine Freizeitbeschäftigung sieht, wirkt die Mutation vom Verein zur GmbH oder AG oftmals verständlicherweise befremdlich. Allerdings darf man auch nicht den Fehler machen und nun alles verteufeln, denn früher war sicherlich vieles anders, aber ganz sicher auch nicht alles besser.
    Der Komfort hat mit der Zeit zugenommen, die alte feutcht-zugige Betonschüssel hat mittlerweile eine modernere Gestalt angenommen, Spieler wurden präsentiert die man früher nur von anderen Vereinen kannte, usw. Das alles wurde letztlich auch durch die immer größere Kommerzialisierung ermöglicht. Bekanntlich hat auch diese Medaille 2 Seiten.

    Zudem ändert sich natürlich nicht nur der Verein in all den Jahren, sondern ebenso man selbst. Während man füher in quasi kindlicher Begeisterung völlig auf den Ausgang eines Spiels fokussiert war, hat man heutzutage oftmals auch noch andere Dinge (Familie, Beruf, etc...) denen man nicht geringe Aufmerksamkeit beimessen muß. Der Stellenwert, den Fußball vielleicht viele Jahre genoss, verschiebt sich. Nicht, daß die "Liebe" darunter ernsthaft litt, aber es ist evtl. nicht mehr der absolute Mittelpunkt. Ich für meinen Teil merke, daß ich zwar während der 90 Min immer noch teils kindlich mitfiebere, ich leide nur nicht mehr so sehr.;)
    Auch seh ich das Ganze mittlerweile insgesamt gelassener und ein schlechtes Spiel schafft es heutzutage nicht mehr, mir den restlichen Abned zu versauen.
    Von daher knüpft sich die Entwicklung eines Vereins auch immer recht stark an die eigene Entwicklung. Wie heißt es doch so schön, der Fortschritt lässt sich bekanntlich in vielen Bereich nicht aufhalten. Ich denke, Fußball gehört irgendwie auch dazu und man sollte das beste draus machen, auch wenn einem dabei nicht alles gefällt.
     
  20. feger01

    feger01

    Ort:
    Gemeinde Apen
    Kartenverkäufe:
    +43
    Oh, wie hast Du recht!!!!, lieber Freund.
    Lauter Bayernfans im Ostoberrang, gab es das früher????
    Warum gibt es Kein Zutrittsverbot für Gästefans im Ostoberrang??? (woanders üblich.., aber bei uns werden die Restkarten für den OstOberrang sogar über www.eventim.de verkauft....
    Natürlich an jeden....
    Aufgestanden wird sowieso nicht mehr.... (Oberrang)

    Aber ich hoffe auf Besserung....:stirn: