Boykott der CL-Heimspiele

Das Ding schlägt hier ja schon gleich hohe Wellen.

Wenn "ihr" die Spiele boykottieren wollt, dann macht das. Ist ja jedem frei überlassen.

Nachvollziehen kann ich es allerdings nicht, schon gar nicht die Begründung "Tickets zu teuer".

Freunde, wir spielen CL, spielen in der BL in den letzten Jahren (fast) immer oben mit. Das muss auch finanziert werden! Und zwar auch durch die Fans.

Kleine Milchmädchenrechnung:

Der Verein könnte 40.000 Tickets zum Preis von 2€ verkaufen -> Stadion ist voll -> Einnahmen 80.000 €

Der Verein könnte aber auch feststellen "ok, bei einem Preis von 20€ verkaufen wir immer noch 40.000 Tickets" -> Einnahmen 800.000 €


Ein Bundesliga- und CL-Verein ist mittlerweile auch ein Unternehmen und MUSS so denken!

Das sollte man irgendwann akzeptieren oder es sein lassen und auf Stadionbesuche verzichten.... das kann man dann auch "Boykott" nennen, wenn man Aufmerksamkeit erzielen möchte.... vom Verein wird man diese Aufmerksamkeit aber (zurecht) nicht bekommen.

Ist nur meine Meinung, aber ich finde es gut (weil überlebensnotwendig), dass unser Verein so denkt und handelt.

 

Wortwahl:

Zudem noch ohne irgendeine Quelle die Geschichte mit der Platzwahl.

Und falls du es gemerkt hast, habe ich entweder im Konjunktiv oder von Indizien gesprochen, dass war sehr bewusst so gewählt. Es geht auch um die Aussenwirkung solcher Stellungnahmen. Ich hoffe nicht das IY diese Aussendarstellung egal ist. Somit war die Stellungnahme entweder wenig durchdacht oder eben doch eine Selbstdastellung.

Wenn man es schon so spät veröffentlicht, dann hätte man es auch nach dem spiel machen können, würde deutlich weniger so wirken als wolle man sich nur profilieren.

 

Wenn ich zu Hause bleiben möchte, darf auf keinen Fall der Ticketpreis als Begründung dienen?

 

Ok, ich drücke es anders aus:

Ich kann natürlich sagen: "Ich kann/will mir nicht mehr leisten, die CL Spiele im Stadion zu verfolgen"

Aber das ganze als "Boykott-Grund" dem Verein zu Last zu legen bzw. den Verein für die Preispolitik an den Pranger zu stellen. Das kann ich nicht nachvollziehen.

Das wollte ich damit sagen.

Natürlich kann jeder für sich selbst sagen "Mir sind die Tickets zu teuer, das ist es mir nicht wert/kann ich mir leider nicht leisten".

 

Also der Verein soll die Preise immer weiter erhöhen, damit er in der CL überlebt, aber Du kannst es Dir dann nicht mehr leisten Dir die Spiele anzugucken? Aber es ist halt wünschenswert und notwendig? Wann ist dann wohl der Moment gekommen an dem Du sagst Sch.. auf CL ich will mir lieber den Stadionbesuch leisten können. Und auch wenn DU vielleicht genug Kohle von Papa kriegst um Dir das leisten zu können, sollte auch Dir ein Blick über den Tellerrang möglich sein.

Und als ob heutzutage noch ein Verein der CL spielt, von den Eintrittskartenpreisen der billigsten Kategorie abhängen würde. Sogar Uli Hoeneß bestätigt, in seiner Wutrede, diese Plätze werden "subventioniert" damit das Fernsehpublikum ne stimmungsvolle Kulisse geboten kriegt. Dann kann man sein Stimmvieh wenigstens billig ins Stadion lassen anstatt es auch noch auszubluten.

 

Ich denke, wenn jemand auf das CL-Paket verzichtet, weil es ihm zu teuer ist, dann muss man das akzeptieren.

Man kann jetzt sehe wie man es will bei IY. Denn dieses Problem mit dem Preis für das CL-Paket existiert nicht seit gestern. Die Preise sind seit Juli bekannt und man hätte sich bereits vor Wochen lautstark dagegen wehren können. In welcher Form auch immer.

Ich denke, es geht hier um andere Dinge, die den Ultras aufstoßen. Da gab es die Probleme mit den Fahnen und den sehr aufgebrachten DK-Inhabern in Block 130 und die nichtzustande gekommene Singing Area.
Ich mutmaße hier auch nur. Aber vielleicht haben ein paar Dinge das Fass zum Überlaufen gebracht, so dass sich jetzt einige Gruppen veranlasst sehen gegen die Politik des Vereins anzugehen.
Ob es nun gerechtfertigt ist, bleibt dahin. Es steht jedenfalls fest, dass diese Leute sich ungerecht behandelt fühlen und offensichtlich ihn ihren Augen zu viel für die Tickets zahlen müssen.

Ich persönlich sehe auch die Ticketpreise sehr kritisch. Ich würde mir auch kein Paket zum Vollzahlerpreis bestellen. Das habe ich einmal gemacht. Es passte grad so in Budget. Aber da das Leben an sich nicht billiger wird und man als Student nicht mal eben mehr Geld als im Vorjahr bekommt, fallen dann solche Annehmlichkeiten weg. Das ist schade und gefällt mir sicherlich auch nicht.
Dieses Problem betrifft auch diejenigen, die ohnehin schon wesentlich mehr für ihre Dauerkarte ausgeben mussten und nun auch wieder tiefer in die Tasche greifen müssen. Es ist eine blöde Entwicklung und wenn diese so weitergeht, wird die Championsleague nicht nur für mich, einigen Ultras und wütenden Dauerkarteninhabern zu einem Fernseh- bzw. Radiovergnügen.

Es nützen auch keine Vergleiche jetzt zu sagen, dass man für 4,50€ eben keinen guten Fußball verlangen könne. Ich verlange ja keine 4,50€ für Eintrittskarten. Aber die 25€-30€ für Vollzahler in den Kurven halte ich schon für angemessen.

Wenn sich Ultras nun aufgrund dieser Politik abwenden, dann sollen sie es tun. Es ist ein freies Land. Ihren Platz werden über kurz oder lang andere Leute einnehmen, die bereit sind, diese Preise zu bezahlen. Und wenn sich niemand finden wird, bleibt der Bereich entweder leer oder man geht tatsächlich irgendwann wieder runter mit dem Eintritt.
Andererseits finde ich es seltsam, wenn unsere Ultras quer durch Europa reisen und die hohen Summen in England berappen. Das passt ja auch irgendwo nicht zusammen.
Ich kann jeden verstehen, dem Eintrittspreise zu teuer sind. Wir haben alle keine Geldquelle zu Hause, die uns permanent Nachschub bringt.

 

vielleicht haben wir in den Augen des Vereins kein Stimmvieh, welches der Subventionierung wert wäre.
Was anderes wäre es evtl., wenn diese Fans das Stadion animieren und somit die Mannschaft zum Sieg tragen könnten.

 

@sporthep:

Die 86 in meinem Nick ist mein Geburtsjahr.. ich bekomm keine Kohle mehr von Papa


Du sagst es richtig. Die Haupteinnamen des Vereins kommen nicht mehr wie früher direkt von den Fans (insbesondere Ticketverkäufe) sondern von TV-Geldern und Sponsoren.

Da kämen wir zu einem ähnlichen Thema, warum die Fans vom Verein nicht mehr so ernst genommen werden oder anders gesagt Fans/Fangruppierungen sich so fühlen. Das ist schon eher traurig.

Es gibt da keine "Grenze". Das Unternehmen (bewusst so genannt) Werder Bremen muss aus seinen Kapazitäten das bestmögliche machen. Ich habe es ja in meinem Beispiel genannt. Natürlich könnte das Ticket 2€ kosten und alle wären glücklich, aber dann reicht es schon bald nicht mal mehr für die Oberliga (dort zahle ich ja schon bis 10€ Eintritt, wobei da habe ich auch Sitzplatz, aber egal).

Werder ist nunmal kein gemeinnütziger Verein, der sich zum sozialen Ziel setzt, dass jeder die Spiele besuchen kann.

Bin ich z. B. Schüler oder geringverdiener, kann ich mir regelmäßige Stadionbesuche bei Werder nicht leisten. Das ist nicht schön, aber nicht zu ändern. Bei anderen Vereinen auf dem Niveau ist es doch genau so. Oder auch in ganz anderen Bereichen (z. B. Musik-Konzerte oder ähnliches)

 

Ich bezweifle dass der Verein die Eintrittspreise am Wert des Supports festmacht. Wäre zumindest eine neur Idee.

 

Ich weiß es auch nicht, allerdings ist das auch eine wirtschaftliche Rechnung. Wenn Genua nicht so einen Support hätte, wären sie sicherlich nicht 4. in ihrer Liga geworden.
Das war in Bremen auch mal so, nicht, daß so eine Stimmung war wie dort aber das hier jeder Gegner mit Hohn und Spott rechnen mußte, die eigene Mannschaft spielbezogen supportet wurde und wenn sie schei?e gespielt hat, sich auch was anhören mußte. Da gab es beeindruckende Serien von Heimsiegen.
Das zahlt sich für den Verein dann auch wirtschaftlich aus, solche Leute günstiger ins Stadion zu lassen.
Übrigens finde ich es abenteuerlich immer mit dem Damoklesschwert Friedhofsstimmung zu kommen und dann zu sagen, keine Preise wie in HH.
Das Problem dabei ist, das die Stimmung in der Wie-auch-immer-grad-der-Name-ist-Arena um ein Vielfaches besser ist als bei uns.

 

Das ist doch gerade der Punkt. Die Einnahmen durch die ticketverkäufe sind nicht mehr die wesentliche Einnahmequelle. Wenn sie wegfällt, gehts eben nicht mehr zurück in die Oberliga, sondern es passiert vereinfacht gesagt - gar nichts. Wiederum vereinfacht: man kann auf den Verkauf der Ost Unterrang auch verzichten, die macht den Kohl nicht fett. Geld bringen teure Plätze. Der Sinn der billigen Plätze, auf ne eklige betriebswirtschaftliche Art gesprochen, ist derjenige, für Atmosphäre zu sorgen. Bunte Choreos, aber nicht so dass sie die Sitzplätze stören, lautes Geschrei, Gesänge, der VIP Gast soll wohlig schauern bei den Beleidigungen der Gegner, dass Stadion soll laut und grün und weiß und warum-auch-immer orange sein. Dann denkt sich der Fernsehzuschauer, man toll Werder, guck ich an. Dann denkt der Fernsehsender, man das lohnt sich, dann zahlt der Sender mehr Geld an Werder.
Vereinfacht gesagt.
Wenn man aber die vielen lebenden bunten Fähnchen, die nebenbei noch im Stadion mit werbung zugeballert werden - und die sponsoren zahlen auch nach Zuschaueranzahl - die auch Trikots, Stadionwurst und Bier kaufen, wenn die jetzt auch noch überhöhte Eintrittspreise zahlen sollen, nur weil es andere lebende bunte Fähnchen gibt, die zu den ausgewählten Spielen - aber auch nur zu denen -dazu bereit sind, dann ist das eine etwas zu billige Art für einen Verein seine Seele zu verlieren.

 

Du weißt aber schon dass eine Diskussion in diese Richtung den Rahmen hier sprengen würde.
Ich denke wir können uns darauf einigen, dass Werder die Preise nicht als Strafe für schlechten Support gestaltet hat. Und sie auch bei super Support nicht zur Belohnung senken würde. Der Rest ist das Ansichtssache bzw. hier offtopic.

 

1.) Zu einem Preis von 20 € verkauft der Verein keine 40.000 Tickets mehr. 2.500 sind ja z.B. noch zu haben.

2.) Ich rechne mal weiter: Der Verein erhöht die Preise auf 100 € pro Ticket. Naja jetzt kommen zwar nur noch solche Leute wie du, die sich alles leisten können, aber sagen wir mal es kommen immer noch 10.000 Leute. --> Einnahmen 1 Millionen €.
Jetzt wirst du sicher sagen, das wird ja niemals soweit kommen, da habe ich vor 6 Jahren aber auch über die heute gültigen Preise gedacht. Abwarten!

Dass sich das nur noch Besservediener leisten können und keine Jugendlichen/Schüler/Studenten mehr. Scheiß drauf! Sollen die doch zu Hause gucken!

 

@sporthep:

Da stimme ich dir zu großen Teilen zu.

Deshalb habe ich auch geschrieben, dass die Haupteinnahmen nicht mehr DIREKT von den Fans (Ticketverkäufen) kommen, sehr wohl aber noch indirekt (Bier, Würste, Fanartikel, Mitgliedsbeiträge, auch Wirkung auf mögliche Sponsoren, die sich durch viele Fans einen größeren Werbe-Effekt versprechen kommt ja alles zu den Ticketverkäufen dazu).

Runter in die Oberliga würde es auch nicht so schnell gehen, aber auch wenn der Ticket-Erlös nicht mehr so viel vom Gesamtumsatz ausmacht, ist es trotzdem noch wichtig, ob pro Spiel 800.000 oder "nur" 200.000 umgesetzt werden.

Aber der "Stadion-Fan" oder vereinfacht gesagt Zuschauer ist relativ leicht ersetzbar. (Kommen bisherige Stamm-Gäste nicht mehr, wird der Platz von jemand anderem besetzt). Und da alle immer über Stimmung meckern, kann die so viel schlechter ja auch nicht werden

Ich bin kein Feind der Ultras, ich rechnen denen hoch an, was die immer wieder "anbieten" und versuchen. Aber sich dann in einigen Punkten so gegen den eigenen Verein zu stellen, kann ich oft nicht nachvollziehen, zumal das - soweit ich weiß - noch nie irgendeine ernsthafte Auswirkung hatte, oder?

 

Nochmal: Werder ist kein gemeinnütziger Verein, deren soziales Ziel es ist, dass jeder sich eine Dauerkarte leisten kann.

Urlaub in der Karibik könnte ja auch günstiger Angeboten werden, damit jeder mal hin kann. Oder Preise für gewisse Lebensmittel. Aber Werder ist genau so ein Unternehmen, dass Angebot und Nachfrage beachtet und beachten muss - das muss man akzeptieren, weil man es nicht ändern kann.

Ich sage ja nicht, dass das alles schön ist, aber mir fällt keine bessere Lösung ein, will der Verein Konkurrenz-Fähig sein/bleiben und das wollen wir doch letztendlich alle.

Man könnte ja z. B. genau so sagen, das Trikot ist zu teuer.
Ich z. b. leiste mir auch nicht jedes Jahr ein Trikot, weil ich es dafür zu teuer finde. Statt dessen nur alle 2 oder 3 Jahre. Das auch mal zu mir, bevor hier weiter der Eindruck geschürt wird, dass ich im Spitzensteuersatz liege und mir alles problemlos leisten kann

 

Hauptsache man ist morgen bei IY nicht traurig, wenn es auch ohne sie Stimmung und Gesänge gibt. Aber dann war ja wahrschlich der Spielverlauf wieder dementsprechend.

Und wenn die Stimmung nicht gut ist, dann war das natürlich deshalb, weil sie nicht da waren. Sonst ist immer das Dach Schuld.

Also IY kann ja wieder nur gewinnen! Cleverer Zeitpunkt.

 

Aber dann darf man sich meiner Meinung nach nicht immer sich das Image des sozial denkenden Vereins auf die Fahne schreiben! Von wegen 100 Schulen 100 Vereine etc. Solange die Schüler eingeladen werden klappts ja noch, aber wenn sie sonst mal zu nem Spiel wollen, wie soll das gehen?

 

Sicherlich wird jeder wissen, dass Werder als GmbH & Co KG aA wirtschaftlich arbeiten muss und soll.

Nur Fussball ist bzw. war immer auch "Unterhaltung für einfache Leute". Es gab im Stadion keine "sozialen Grenzen". Heute ist es zunehmend so, dass die durch Preispolitik eben Sozialschwächere "ausgesperrt" bleiben.

Und genau hier kann man von den Bayern lernen, die eben den Leuten, die es sich leisten können die Kohle aus der Tasche leiern und dafür den Fans bezahlbare Plätze (CL-Gruppenphase für 25 Euronen ohne Ermäßigungen) anbietet.

Und komischerweise ist es dann auch eben immer schon so gewesen, dass die meiste Stimmung von den "billigen Plätzen" kam.

 

Was soll man dazu noch groß schreiben? Ist eigentlich wie immer: Die grundlegende Begründung finde ich nachvollziehbar und legitim, aber sowohl die Form als auch den Stil der Artikulation halte ich für daneben. Außerdem ist der Zeitpunkt natürlich wieder sehr berechnend gewählt. In meinen Augen sollten einige Gruppierungen mal darüber nachdenken, was ihnen wichtiger ist: Die Unterstützung von Werder oder die Selbstdarstellung.

 

Die Antworten hier sind teilweise einfach nur asozial. Warum könnt ihr euch nicht vernünftg unterhalten? (ich erwarte keine Antworten auf diese Frage)

Ich selbst kann den Boykott teilweise nachvollziehen.
Ich hätte mir als Schüler, Student oder Azubi auch keine 120 Euro für drei Spiele leisten können. Zumindest nicht, wenn ich ansonsten auch noch andere Spiele sehen möchte. Daher kann ich die Kritik verstehen.
Mir ging es in diesem Jahr so, dass ich mich entschieden habe, nicht zu den drei Heimspielen zu fahren. Plus Spritkosten wäre ich bei gut 200 Euro gelandet (ja, mit Fahrgemeinschaft). Das ist einfach zu viel.

Allen, die im Stadion sind, wünsche ich heute viel Spaß.
Genießt die erste CL-Partie.