In Deutschland kann ich mir so etwas nur im Weser-Stadion vorstellen. Die Anfield Road ist für mich hier der Osterdeich. Ich spreche aus Erfahrung. 1999, Abstiegsdrama gegen Schalke, die ganze Stadt hat uns getragen, Taxifahrer fuhren mit Grußbotschaften rum. Rathaus, Theater, Wohnhäuser - überall Werder-Flaggen und im Stadion hast du das als Spieler jede Sekunde gespürt. Wir hatten eine Scheißsaison gespielt. Nichts, wofür wir uns feiern lassen konnten, aber die Fans waren da. Kein Spieler hat diesen Abend vergessen.
Werder hat jetzt fünf solche Endspiele. Drei zu Hause! Fluch oder Nicht-Fluch, im Abstiegskampf werden die Gesetze der Saison außer Kraft gesetzt. Werder ist im Weser-Stadion eine Macht, wenn das alle wollen!
Einige haben sich aufgemacht, den Funken dafür zu zünden. #greenwhitewonderwall. Eine starke Idee. Aber nur möglich, wenn die Masse ihr folgt. Aber da habe ich keine Zweifel.
Werder-Fans sind ALLEZ GRÜN, Werder-Fans tanzen den Wiede, Werder-Fans sind einzigartig.
Ich bin sicher, dass wir morgen schon etwas im Weser-Stadion spüren werden, aber auch, dass der Rückhalt in den nächsten Wochen weiterwachsen muss. Egal, was passiert.
Ich danke allen Werder-Fans, wie sehr sie diesen Verein leben.
Zur Person: Andree Wiedener spielte von 1987 bis 2002 für den SV Werder. Der heute 46-Jährige wurde 1993 Deutscher Meister mit dem SV Werder, holte 1991, 1994 und 1999 den DFB-Pokal und gehörte zu der Mannschaft, die 1992 Europapokal der Pokalsieger wurde. Nach Andree Wiedener wurde einst sogar ein Tanz der Werder-Fans benannt, der noch heute bei Erfolgen getanzt wird.