Das kommt natürlich darauf an, wo man ist. In Südafrika kann man ja auch nicht unbedingt einfach so in die Stadt fahren. 2002 waren wir auch außerhalb untergebracht, da ist man dann viel im Hotel. Außerhalb von Behandlung, Training und sonstigen Terminen verbringt man seine Zeit dann mit der Playstation, Kartenspielen oder Ähnlichem. Heute wird wesentlich mehr für die Spieler angeboten, es gibt eine Lounge und ähnliches.
Oder wie in Südafrika ein hoteleigenes Kino, dass zum Beispiel Per Mertesacker häufig besucht.
Genau. Man nutzt die Zeit für Abwechslung, denn ansonsten ist schon alles sehr auf den Sport fokussiert.
2002 waren mit Marco Bode und Torsten Frings zwei weitere Werder-Profis dabei, in Südafrika sind sogar vier Grün-Weiße im Kader. Verbringt man seine Freizeit dann automatisch mit den Vereinkollegen?
Dadurch, dass man so weit von zuhause entfernt ist und der Tatsache, dass man nicht mit seiner Familie zusammen unterwegs ist, verbringt man seine Freizeit schon automatisch mit den Teamkollegen und dem DFB-Tross. Innerhalb dieses Riesenteams gibt es auf jeden Fall Möglichkeiten, etwas zu unternehmen. Aber nur auf die Vereinkollegen ist das nicht festgelegt.
Wie genau sind denn die Tagesabläufe der Spieler durchorganisiert?
Es ist schon fast alles genau geplant. Alleine dadurch, dass man alle vier Tage spielt, dazwischen trainiert und Behandlungstermine hat, beschränkt sich die Freizeit auf vielleicht einen halben Tag, den man zwischendurch zur Verfügung hat. Das ist manchmal schon hart, aber man hat ja ein Ziel vor Augen und ordnet diesem eben vieles unter.
Und die Nachtruhe?
Das ist unterschiedlich. Es gibt schon Vorgaben, wann man im Hotel oder auf dem Zimmer sein soll, aber ansonsten ist das nicht immer ganz so eng bei uns gewesen. Wenn am Vormittag kein Training angesetzt war, warum sollte man dann auch um 22 Uhr ins Bett gehen müssen? Insbesondere nach gewonnenen Spielen hatten wir 2002 sehr schöne Abende mit den Offiziellen und dem Team.
Klaus Allofs hat zu Beginn der WM das deutsche Team besucht. Wie viel Kontakt hält ein Spieler während des Turniers zu seinem Verein?
Realtiv wenig. Klaus Allofs ist schon nahe dran, er hat in Südafrika ja auch das Training besucht. Trainer Thomas Schaaf ruft vor oder nach den Spielen an, und mit den Vereinkollegen hält man über SMS Kontakt. Aber während der WM steht die Nationalmannschaft natürlich an erster Stelle.