Ruhiger Trainingstag – Zeit für Stürmergespräche

Wissen Sie noch? Ach, war das schön. Neun Monate nach dem 3:2 gegen Real Madrid äußerten sich Boubacar Sanogo und Markus Rosenberg zur aktuellen Stürmersituation.
Profis
Mittwoch, 30.07.2008 / 01:22 Uhr

Schruns, der letzte Tag. Er stand noch im Zeichen des St.Gallen-Spiels. 21 Spieler waren dort im Einsatz, da wird am Folgetag eher selten Kondition gebolzt. So natürlich auch bei Werder: Zwar fand man sich um 10 am Morgen zu einer lockeren Laufeinheit zusammen, doch am Nachmittag wurde unter den wissbegierigen Augen der Teilnehmer einer Fußballschule ein finaler Fußballtenniswettbewerb gestartet.

 

Solch ein übersichtlicher Trainingstag lässt Platz für andere sinnvolle Beschäftigungen. Die Analyse der bisherigen Vorbereitung zum Beispiel oder ein weiteres Brainstorming zum Thema: die Werder-Stürmer. Cheftrainer Thomas Schaaf fasst noch einmal den Ausgangspunkt zusammen:

"Wir halten Ausschau nach Stürmern, wenn sich Möglichkeiten bieten, schalten wir uns ein." Die Rahmenbedingungen auf einem unberechenbaren Transfermarkt lassen sich mit drei Fragen illustrieren: "Wo können wir was zulegen? Was gibt der Markt her? Und welche Bereicherung ist realisierbar?" Vier Worte, zwei Schwerpunkte: Bereicherung! Realisierbar! Geschäftsführer Klaus Allofs hat ja "verrückte Preise" auf diesem Marktsegment ausgemacht.

 

Werders Stürmer und das Abkapseln

 

Boubacar Sanogo, der sich am Mittag der Presse stellte, will sich von Gedanken über einen potentiellen neuen Konkurrenten abkapseln. "Wenn ich gut bin, ist es egal, wer noch da ist", sagt er. Die Saison die kommt, sei eine wichtige für ihn. "Es ist kein Afrika-Cup, ich will versuchen, ohne Verletzungen und konstant zu bleiben." Logisch, dass sich das auch Markus Rosenberg wünscht, der zweite Gast-Stürmer an diesem Dienstag im Presse-Eck. Auch er will sich am liebsten um sich kümmern: "Ich denke nicht so viel über diese Diskussionen nach, ich will viel trainieren, viel spielen, stark werden."

 

Rosenberg hat ein wichtiges Pfand, mit 14 Toren war er in der letzten Saison der beste Werder-Stürmer. Schon seit seinem Wechsel im Januar 2007 hat er eine starke Quote: "Ich hatte eineinhalb gute Jahre hier, also bin ich selbstbewusst und erwarte, immer auf dem Feld zu stehen." Auch zu den aktuellen Transfer-Diskussionen positioniert er sich klar. "Was die Stürmer angeht, sieht es doch gut aus. Wir haben vier, das ist normal, und getroffen haben sie im letzten Jahr auch viel. Also denke ich nicht, dass wir noch einen brauchen." Er selbst hat offenbar auch einen überschaubaren Bedarf an neuen Spielsystemen. Als man ihn auf das

in St.Gallen ausprobierte 4-3-3 anspricht, verzieht er das Gesicht und sagt nur: "Wir haben das bei Ajax gespielt…" Jeder weiß was gemeint ist, kostete diese Formation ihn doch seinen Stammplatz im Amsterdamer Sturm. Damals wurde er außen eingesetzt, in St.Gallen in der Mitte. Der Spaßfaktor war überschaubar: "Man ist dann so allein da vorn."

 

Gute Quoten der vier Stürmer

 

Rosenberg selbst hat sich zum Ziel gesetzt, öfter zu treffen als in der Vorsaison. Sein vor der EM verletztes Knie ist wohlauf, die für ihn wie für Schweden enttäuschende EURO Vergangenheit. Sprich: Die Vorbereitung läuft gut. "Klar, wir haben zwei Trainingslager in den Beinen. Aber alles ist so wie es so sein sollte", meldet er. Sein Kollege Sanogo kann das nicht ganz unterschreiben: "Ich fühle mich gut, aber nicht fit." Kein Wunder nach seiner Malaria-Erkrankung, der er aber eindringlich den Schrecken nimmt. "Malaria ist in Afrika normal, es ist vergleichbar mit einer Grippe hier in Europa", erklärt er und erzählt gleich noch, dass er im Laufe seines Lebens immer wieder an ihr erkrankt war. Bis zum 1. Ligaspieltag will er körperlich wieder auf der Höhe sein.

 

Wer dann auf dem Feld stehen wird, steht natürlich noch in den Sternen. Thomas Schaaf unterstreicht, dass er im Sturm bereits eine hochwertige Auswahl hat. "Wir haben alle mal gebracht, alle haben eine gute Quote", fasst er zusammen. Nein, es seien keine Präferenzen vorhanden: "Wir gehen da offen rein und haben alle in der Planung". Alle in der Planung – denkt man ein Jahr zurück, weiß man, dass so ein Satz nicht selbstverständlich sein muss. Deshalb und weil auch am letzten Tag die Sonne noch einmal mit voller Kraft das Tal ausleuchtete: Es war schön in Schruns im Montafon.

 

aus Schruns berichtet Enrico Bach

 

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