Es war ein Unentschieden mit einem Sieger - und der hieß Werder Bremen. Die Grün-Weißen lieferten beim Doublesieger eine bärenstarke Auswärtspartie und stiegen trotz des 0:0...
Es war ein Unentschieden mit einem Sieger - und der hieß Werder Bremen. Die Grün-Weißen lieferten beim Doublesieger eine bärenstarke Auswärtspartie und stiegen trotz des 0:0...
Es war ein Unentschieden mit einem Sieger - und der hieß Werder Bremen. Die Grün-Weißen lieferten beim Doublesieger eine bärenstarke Auswärtspartie und stiegen trotz des 0:0 mit breiter Brust in den
Flieger nach Bremen. Abwehrspieler Sebastian Prödl brachte das Selbstvertrauen der Bremer auf den Punkt: „Wir dürfen uns alle auf die Zukunft freuen. Wir haben ein paar neue Gesichter, die ihre Sache super gemacht haben. Uns fehlt noch etwas Spielpraxis, aber das kommt noch.“ Sein Landsmann Marko Arnautovic nahm diesen Gedanken auf und schwärmte: „Es war doch klar, dass Werder eine Topmannschaft in Deutschland ist, das haben wir heute wieder gezeigt. Aber das Beste ist, dass wir selbst das Gefühl haben, dass wir von Woche zu Woche besser werden. Das müssen wir einfach fortsetzen. Dann spielen wir eine ganz starke Saison.“
Cheftrainer Thomas Schaaf wollte seine Spieler in dieser euphorischen Bewertung des torlosen Unentschiedens nicht bremsen. „Stimmt, wir haben heute wirklich gut gespielt. Es war insgesamt ein sehr interessantes Match, nach dem wir aber mit dem Punkt gut leben können. Man hatte immer das Gefühl, dass gleich das erste Tor fällt und sich gefragt, was das für dieses ausgeglichene Spiel bedeuten würde. Aber dieses Tor gelang dann doch keiner Mannschaft“, lautete die Analyse des Cheftrainers, der ergänzte: „Es wurde heute deutlich, dass wir einen guten Kader haben, der mit viel Selbstvertrauen die Aufgaben angeht.“
In diesen guten Kader reihte sich Werders neuer Brasilianer Wesley mit einer starken Leistung perfekt ein. Sein mit Spannung erwarteter erster Auftritt machte Lust auf mehr. „Beide Neuzugänge haben ein Klasse-Spiel gemacht“, lobte Schaaf. Klaus Allofs lobte das „Riesenlaufpensum“ des Brasilianers und selbst Claudio Pizarro, der seinen Teamkollegen auf der Tribüne die Daumen drückte, freute sich: „Ich habe ihn ja schon im Training gesehen und weiß, welche Qualität er hat. Davon hat er gleich einiges gezeigt.“
Kein Wunder, dass auch Wesley selbst nach dem Spiel entsprechend glücklich war. „Ein Sprung in so eine große Liga ist für einen Südamerikaner nicht immer leicht. Deswegen bin ich sehr froh, dass ich schnell mein Bauchkribbeln unter Kontrolle gebracht habe. Es lief sehr gut für mich, auch wenn ich weiß, dass ich noch viel zu lernen habe. Der Unterschied von Brasilien zur Bundesliga ist doch sehr groß“, so der 23-Jährige, der gleich auflistete: „Die Geschwindigkeit ist eine ganz andere. Und die Räume sind hier so eng. Im Mittelfeld wird so diszipliniert und konsequent eng gedeckt, dass nach jedem Ballverlust sofort der Konter eingeleitet werden kann. Aber das gefällt mir sehr, ich bin sicher, dass das meiner Spielweise entgegenkommt.“ Nicht bestätigen wollte Wesley, dass er am Ende aufgrund von Krämpfen das Feld verlassen musste. „Nein, dass sah nur so aus. Ich hatte zuvor einen Schlag auf die Wade bekommen und deshalb machte der Muskel zu. Ich bin fit und hoffe schon am Dienstag wieder einsatzbereit zu sein.“
Nicht nur wegen Werders neuem Brasilianer blickt auch Geschäftsführer Klaus Allofs positiv in die Zukunft und freut sich auf einen riesigen Konkurrenzkampf. „Die Mannschaft hat das heute gut gemacht, aber dennoch hoffe ich, dass unsere drei Verletzten schnell wieder zurückkommen. Dann hebt sich die Qualität noch einmal und wir haben noch mehr Wettbewerb im Team.“
Rosige Aussichten bei Werder, wo allerdings niemand vergisst, dass dieses Potenzial nur mit viel Arbeit abgerufen werden kann. Momentan stehen in der Tabelle nur vier Punkte zu Buche. Das ist auch Marko Arnautovic aufgefallen, der klare Worte fand: „Wir sind ein gutes Team, aber jetzt müssen wir das auch mit Punkten unterstreichen. Da müssen wir jetzt fleißig sammeln.“
Neben diesen möglichen Punkten bringt die nahe Werder-Zukunft aber natürlich auch die Pokal-Rückkehr der Grün-Weißen nach München. Petri Pasanen ist schon jetzt gespannt, wie dieses Spitzenspiel ausgeht. „Wer heute gesehen hat, wie die Partie gelaufen ist, kann sich auf das Pokalspiel doch nur freuen. In einem Monat sind wir zurück, dann muss es einen Sieger geben. Ich hoffe, das sind wir dann.“ Eine Hoffnung, die Pasanen mit einer Prophezeiung unterstreicht: „Dann werden wir ganz bestimmt noch besser sein.“
aus München berichtet Michael Rudolph