WERDER.DE: Und zum Abschied gab es einen Kugelschreiber…
Thomas Delaney (lacht): „Ja, das stimmt. Das war schon sehr speziell. Man erwartet vielleicht eine Uhr oder sowas, aber dann gab es einen Stift.“
WERDER.DE: Blicken wir in die Gegenwart. Hattest du schon die Möglichkeit, dich mit deinen neuen Teamkollegen vertraut zu machen?
Thomas Delaney: „Nein, nicht wirklich. Bei den bisherigen Besuchen war nie jemand da. Bevor ich mir die Werder-Spiele im TV angesehen habe, kannte ich Clemens Fritz, Claudio Pizarro und Max Kruse. Das sind die drei Akteure mit den größten Namen, die bekanntesten Werderaner in Dänemark. Aber ich habe mir einiges angesehen um zu verstehen, welchen Stil die anderen Spieler spielen und wie ich da hineinpassen könnte.“
WERDER.DE: In Kopenhagen warst du Kapitän, einer der Führungsspieler. Hast du eine klare Erwartungshaltung an die Mannschaft und eine Vorstellung, wie du dich einbringen möchtest?
Thomas Delaney: „Nein. Ich denke am Anfang ist es wichtig, demütig zu sein. Natürlich möchte ich spielen und ich habe hohe Erwartungen an mich, aber ich muss erst noch lernen in der Bundesliga zu spielen. Ich komme von einem 'großen Klub in einer kleinen Liga', wie ich es nennen würde. Wir haben zwar in der Champions League gespielt, aber das hier wird jede Woche wie Champions League für mich werden. Ich muss erst ein Gefühl für die Liga entwickeln. Selbstverständlich hoffe ich trotzdem, dass ich so schnell wie möglich meine Qualitäten einbringen kann.“
WERDER.DE: Für einen ambitionierten Spieler wie dich kommt der Schritt aus Dänemark weg vermeintlich spät. Viele Fußballer verlassen ihren Heimatverein schon mit 21 oder 22, um in einer der großen Ligen den nächsten Schritt zu machen. Verfolgst du einen Karriereplan und welche Stufe ist Werder auf deinem Weg?
Thomas Delaney: „Es war nicht beabsichtigt, dass ich Dänemark so 'spät' verlasse. Vielleicht war ich einfach nicht gut genug (lacht). Wenn ich schon mit 21 oder 22 bei Werder hätte spielen können, wäre das großartig gewesen. Nein, meine Einstellung war klar: Ich wollte nicht weggehen um dann wiederzukommen, ganz einfach. So, wie wir Werder in Dänemark sehen, ist Werder ein traditionsreicher, großer Klub, der weiter oben stehen müsste als es die Tabelle momentan widerspiegelt. Ich möchte ein Teil davon sein, Werder wieder zu dem Verein im oberen Mittelfeld zu machen. Außerdem glaube ich, die Bundesliga passt sehr gut zu mir was das Tempo und die Spielweise betrifft. Es war mein absoluter Wunsch, in der Bundesliga zu spielen.“
WERDER.DE: Dennoch gab es einige Gerüchte, dass andere Vereine an dir interessiert seien, obwohl dein Wechsel zu Werder bereits feststand. Hast du davon gehört?
Thomas Delaney: „Ja, ich habe davon in der Zeitung gelesen. Ich war sehr erleichtert, als ich damals bei Werder unterschrieben und diese Chance erhalten habe. Ich denke, dass es ein wichtiger Schritt ist und ich hier eine gute Rolle spielen kann. Es ist mir wichtig, nicht zu überdrehen sondern einen Ort zu finden, an dem das Team mich besser machen kann, an dem ich weiter lernen kann. Das finde ich hier. Vermutlich gibt es keinen besseren Verein, zu dem ich hätte gehen können.“