Eine Aussage, die auf den ersten Blick Sinn macht. Auf den zweiten Blick betrachtet allerdings, platze der Knoten schon mit seinem fulminanten Distanztreffer gegen Mainz 05, im ersten Saisoneinsatz von Beginn an. Bereits in der zwölften Minute feuerte Hajrovic den Ball in den Mainzer Kasten. Von null auf hundert also, könnte man sagen. Ein regelmäßiger Spielrhythmus war zu jenem Zeitpunkt noch nicht gegeben.
Gibt es neben dem ausgesprochenen Vertrauen und den regelmäßigen Einsätzen noch einen dritten Grund für die aufsteigende Formkurve des 25-Jährigen? Möglich, dass auch die Taktik und Formation des Teams seinem Spiel zugute kommen. Dass ihm das 4-1-4-1-System deutlich mehr liegt, lässt Hajrovic im Interview mit WERDER.DE zweifelsfrei durchblicken. „Wichtig ist es für mich einfach, dass wir jetzt mit ganz klaren Außenstürmern spielen“, sagt Hajrovic über seine Position als Rechtsaußen innerhalb der Vierer-Mittelfeldkette. „Da liegen meine Stärken und da kann ich sie am besten zeigen.“
Eine dieser Stärken ist sein linker Fuß. Kürzlich behauptete Hajrovic, dass er sein rechtes Bein nur dazu brauche, „um in den Bus einzusteigen“. Ganz so dramatisch ist es natürlich nicht, aber der technisch versierte Flügelspieler redet tatsächlich lieber über seinen starken Linken. „Als Linksfuß auf der rechten Seite ist man sehr vielseitig, wenn man nach innen zieht. Ich kann entscheiden, ob ich abziehe, den Pass in die Tiefe suche oder die Seite wechseln möchte“, fasst Hajrovic die Vorzüge seiner Lieblingsposition zusammen. Dass er das Vertrauen in diese Fähigkeiten besitzt, hat er zuletzt hinreichend unter Beweis gestellt.